Rezension

Ein erstaunliches und berührendes Buch

Eine Odyssee - Daniel Mendelsohn

Eine Odyssee
von Daniel Mendelsohn

Bewertet mit 4 Sternen

Daniel Mendelsohn gibt an der Universität ein Seminar zu Homers ,,Odyssee". Dieses Mal hat sein pensionierter Vater beschlossen, daran teilzunehmen. Niemand der beiden ahnt, dass dieser alte Mythos entschieden dazu beiträgt, ihre Beziehung grundlegend zu verändern... .
Sicherlich kennt jeder die alte Sage von Odysseus, der den griechischen Meeresgott verärgert und deshalb jahrelang mit seinem Schiff umher irren und dabei ein Abenteuer nach dem anderen bestehen muss.
Der Professor Daniel Mendelsohn liefert zu dieser Geschichte sehr viele interessante Erläuterungen.
Schon alleine wegen der Erklärungen wäre das Buch großartig und spannend, doch besonders fasziniert hat mich, wie er die einzelnen Themen darin auf sein eigenes Leben anwendet und dadurch wieder seinem eigenen Vater ein großes Stück näher kommt.
Mendelsohn gibt hier sehr private Eindrücke in seine eigene Kindheit und erzählt von vielen Erlebnissen mit seinem Vater, die oftmals nicht positiv für beide verliefen. Umso erstaunlicher war es für mich zu lesen, dass ausgerechnet die Odyssee dazu beiträgt, dass sich der sonst so kühle und distanzierte Vater mit seinem literarisch geprägten Sohn ausspricht und versöhnen kann.
Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es hier gerne weiter.