Rezension

Ein etwas anderer Fantasyroman

Kitty Kathstone - Sandra Öhl

Kitty Kathstone
von Sandra Öhl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kitty Kathstone zieht Probleme magisch an und so ist es auch kein Wunder, dass sie schon des Öfteren von der Schule flog. Als dann an ihrem 15. Geburtstag alles noch einmal so richtig daneben läuft, beschließt sie, einfach gar nicht mehr zu Schule zu gehen. Aber da hat sie nicht die Rechnung mit ihrer Mutter und Großmutter gemacht, denn die melden Kitty auf der C.O.G. (Club of Gofers) an, in die nur besondere Kinder gehen. Das dann aber auch Kitty ein ganz besonderes Kind ist, verblüfft sie dann doch sehr, denn sie ist nicht nur ein Tolpatsch, sie scheint tatsächlich zu etwas Größerem bestimmt zu sein.

Also ich muss sagen, dass Kitty Kathstone mal etwas ganz anderes ist, allein der Erzählstil ist völlig aussergewöhnlich, denn es ist hier ein Erzähler zu Werke, Sir Larry Oehl. Da das schon etwas anders zu lesen ist, als andere "ähnlich" geartete Fantasyromane, hat es auch etwas gedauert, bis ich in das Buch gefunden habe. Auch passiert eine zeitlang nicht so viel, man lernt Kitty kennen, die auf den ersten Blick ein ganz typischer Teenager ist. Sie ist störrisch und auch ein wenig nervig, aber sie macht im Laufe der Geschichte eine Wandlung durch und sie wurde mir dadurch wesentlich sympathischer. Während der Geschichte kommt es dann auch immer wieder zu vielen unvorhersehbaren Wendungen, so dass dann auch ein wenig mehr Fahrt aufkommt und man immer mehr in die Geschichte hineinfindet. Alles in allem ist der Erzählstil in einer sehr jugendlichen, schwungvollen Sprache gehalten, so dass das sprachliche Verständnis problemlos war, allerdings gab es sehr viele Personen, die man zuordnen, bzw. gedanklich immer wieder einordnen musste, um den Überblick nicht zu verlieren. Das bringt mich dann leider immer wieder aus dem Lesefluss, da ich immer wieder nachsehen muss, wer denn da gerade in Erscheinung getreten ist. Und es gab nicht nur unzählige Personen, sondern auch unzählige Arten der magischen Wesen, allerdings half einem da die Namensgebung recht gut dabei, die Figuren ihren magischen Eigenschaften zu unterscheiden. Das hat mir dann auch wieder richtig gut gefallen und brachte auch den ein oder anderen Schmunzler.

Kitty hingegen ist, wie schon erwähnt, ein durch und durch typischer Teenie, die die Angewohnheit hat, wirklich jedes Fettnäpfchen mitzunehmen, das es gibt. Sie ist dickköpfig, sie ist nervig, vorlaut und ich tat mich ein wenig schwerer, ihr von Anfang an meine Sympathie zukommen zu lassen. Aber andererseits unterstreicht dieses Verhalten die Glaubwürdigkeit und ich hab mich dann doch noch auf sie einlassen können.

Mein Fazit: ein etwas zäher Start in eine ungewöhnliche, später auch sehr unterhaltsamen Geschichte. Ich finde es ja immer wieder schade, dass man keine halben Sterne vergeben kann. Denn ich kann mich auch hier nicht so recht entscheiden, ob ich 3 oder 4 Sterne wählen soll, da es mir dann doch, trotz kleinerer Schwächen, gefallen hat. Ich werde bestimmt auch den nächsten Band lesen, da ich wissen will, wie es mit Kitty weitergeht. Anzumerken wäre noch, der eher ausgefallene Schreibstil, der dem ein oder anderen Leser bestimmt aufstoßen könnte. Ich persönlich habe mich recht schnell daran gewöhnt. Es gibt 3,5 Sterne!