Rezension

Ein etwas anderer Frauenroman

Glücksspieler - Amelie Fried

Glücksspieler
von Amelie Fried

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch  "Glücksspieler" geht es um die Schwestern Mona und Kim. Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Mona, die ältere Schwester, ist seit 15 Jahren mit Manfred verheiratet und hat einen Sohn, Tommy, der in einem Internat lebt. Manfred ist beruflich erfolgreich, finanziell fehlt es an nichts. Dafür hat sich sexuell eine absolute Flaute eingeschlichen. Ihren Frust erstickt die Vollzeit-Hausfrau Mona beim Shopping. Ihre jüngere Schwester Kim lebt ein völlig anderes Leben. Sie ist alleinerziehende Mutter von kleinen Zwillingsmädchen, jobt in einem Cafe am Flughafen und bietet nebenbei ihre sexuellen Dienste gegen Geld an, um finanziell über die Runden zu kommen. Während Kim vor Neid auf Mona fast erstickt, hat Mona immer das Gefühl ihre kleine Schwester beschützen zu müssen und das obwohl deren Verhältnis alles andere als gut ist. Kim strebt nach Geld, Mona nach Liebe und Anerkennung. Beide sind auf der Suche nach Glück, jede auf ihre eigene Weise...

Ich gebe zu, ich hatte einen sogenannten heiteren Frauenroman erwartet. Zwar ist der Roman leicht und flüssig geschrieben, witzige Wendungen enthält er aber nicht. Viel mehr folgt hier ein (Schicksals)-Schlag auf den nächsten. Immer, wenn eine der beiden Frauen glaubt, endlich dort angekommen zu sein, wo sie hin wollte und endlich glücklich sein zu können, wird dieses Glück wieder entrissen und in Frage gestellt. Teilweise ein bißchen viel Drama für meinen Geschmack. Die beiden Schwestern nehmen im Laufe des Buches so viele Wandlungen vor (von Vamp zur Neiderin zur Kriminellen zur Rachsüchtigen zur Verliebten etc) das es teilweise nicht sehr glaubwürdig wirkt. Aber diese Wandlungen machen das Buch auch spannend und abwechslungsreich und machen es schwer, sich für eine der Schwestern als Favoritin zu entscheiden: Weil einfach beide immer wieder zutiefst menschlich handeln. Und am Ende bleibt eine deutliche Botschaft: Geld macht nicht glücklich, Liebe ist endlich und beides macht nicht den Sinn des Lebens aus. Der Sinn des Lebens besteht darin, dass wir leben, mehr nicht.

Mir hat dieses Buch gut gefallen, die Hauptfiguren waren sehr sympathisch, jede auf ihre eigene Art. Und am Ende des Buchs bleibt man dann doch etwas nachdenklich zurück.

Kommentare

Janine2610 kommentierte am 27. Januar 2014 um 20:30

Du hast hier eine sehr aussagekräftige Rezension geschrieben. Die hat in meinen Augen alles, was eine gute Rezi braucht. ;-) Und mir macht sie auf jeden Fall Lust darauf, das Buch auch zu lesen.

Alles Liebe <3, Janine

lila-luna-baer kommentierte am 27. Januar 2014 um 21:06

Danke, Janine. Ich bin immer sehr unsicher, was meine Rezensionen angeht, umso mehr freue ich mich über deinen Kommentar.