Rezension

Ein etwas anderer Musso

Vielleicht morgen - Guillaume Musso

Vielleicht morgen
von Guillaume Musso

Bewertet mit 3 Sternen

Der französische Autor Guillaume Musso hat sich mit seinen besonderen Liebesromanen schon einen Namen gemacht. Nun legt er mit „Vielleicht morgen“ sein neues Buch vor. Der Schreibstil ist schön flüssig und angenehm zu lesen, hat regelrecht Sogwirkung, denn man kann kaum aufhören mit der Lektüre. Die ersten Kapitel beschäftigen sich mit den Hauptcharakteren Matthew und Emma und deren Lebensumstände. Beide Protagonisten wirken sehr sympathisch, haben jeder ihr Päckchen zu tragen. Doch je weiter der Roman voranschreitet, umso mehr leidet man mit Matthew und hat für Emma nur noch Unverständnis übrig. Die Spannung setzt an dem Punkt ein, wo dem Leser klar wird, dass er es hier mit zwei unterschiedlichen Zeitebenen zu tun hat. Was ein wenig wie Science Fiction anmutet, ist nicht unspannend und man fragt sich die gesamte Zeit, ob die beiden Protagonisten wohl doch irgendwann aufeinander treffen werden. Die Idee mit der Kommunikation per Laptop ist auch gut ausgedacht und trägt seinen Teil dazu bei, dass man mehr und mehr von der Geschichte fasziniert ist. Es erinnert ein wenig an einen älteren Kinofilm, in der die Geschichte allerdings per Briefkasten durch die Zeiten erzählt wird.
Was gut angefangen hat, wird allerdings schnell zu einer unglaubwürdigen und konstruierten Geschichte. Nicht nur Emma wird immer unsympathischer und selbstsüchtiger, auch die Handlung wirkt immer unausgegorener. Am Ende des Romans überschlagen sich dann die Ereignisse und lassen den Leser einfach nur ratlos zurück. Zu viele Fragen sind offen geblieben, zu viele Dinge widersprachen sich, wirkten einfach nur unlogisch und absurd.