Rezension

Ein etwas anderer Thriller

Scherbenseele
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:
Eine Welle bizarrer Selbstmorde erschüttert Schweden. An den unterschiedlichsten Orten im Land nehmen sich Jugendliche auf ungewöhnliche, grausame Weise das Leben, und alle haben eines gemeinsam: Sie hören die düstere Musik eines Interpreten namens "Hunger" auf alten Musikkassetten, während sie sich umbringen. Zur gleichen Zeit wird in Stockholm der erste von mehreren einflussreichen Männern ermordet. Als Kommissar Jens Hurtig ihn mit den Selbstmorden in Verbindung bringt, zeigt sich das ganze schreckliche Ausmaß des Falls...

Inhalt:
Der Inhalt dieses Buches hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es ist etwas außergewöhnliches, da es in diesem Buch vorrangig nicht um Mord, sondern um Selbstmord geht, in dessen Fall die Polizeit normalerweise gar nicht ermittelt. Ich fand die Ermittlungen aus diesem Grund besonders interessant, da es mal etwas ganz anderes ist. Was ich ebenfalls gut finde ist, dass der Kommissar Jens Hurtig kein Unbekannter für die Leser von Erik Axl Sund ist, denn er taucht bereits in der Viktoria-Bergmann-Serie auf. Auch die dort ermittelnde Kommissarin Jeanette Kihlberg trifft man in diesem Buch wieder, wenn auch eher in einer Nebenrolle.

Aufbau und Schreibstil:
Was in an diesem Buch besonders finde ist, dass das Buch in viele, extrem kurze Kapitel unterteilt ist. Viele der Kapitel sind nicht länger als ein bis zwei Seiten. Bei jedem Kapitelwechsel wechseln auch der Ort und die handelnden Personen. Was ich ebenfalls sehr hilfreich finde ist, dass die Kapitel jeweils mit der handelnden Person und dem Ort überschrieben sind, an dem das jeweilige Kapitel spielt. Gut finde ich außerdem, dass in diesem Buch viele Figuren eine wichtige Rolle spielen und es nicht nur um Jens Hurtig und den zufassenden Mörder geht. Der Schreibstil ist, wie aus den vorherigen Bänden gewohnt, gut. Ich finde das Buch lässt sich gut lesen und ist spannend. In diesem Buch ist die Spannung allerdings etwas anders als bei anderen Thrillern. Hier geht es weniger darum, dass sich die handelnden Personen ständig in Gefahr bringen oder ihr Leben bedroht wird. Es geht viel mehr darum zu erfahren, wer hinter dem Pseudonym Hunger steckt und was diese Person antreibt. Außerdem geht es darum zu verstehen, was hinter den Morden steckt.

Charaktere:
Wie bereits erwähnt spielen in diesem Buch viele Figuren eine Hauptrolle. Es wieder immer zwischen diesen Personen gewechselt, sodass der Leser von allen ungefährt gleich viel erfährt. Der Leser hat so außerdem die Chance alle Figuren zu verstehen. Ich finde die Figuren allesamt sehr realitisch dargestellt, wobei ich mir bei der einen oder anderen Figur etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht hätte. Vieles wird im nachhinein zwar aufgeklärt, dennoch ist es mir bei einigen Charakteren schwer gefallen sie ganz zu verstehen.

Cover und Klappentext:
Ich finde das Cover ist ein typisches Erik Axl Sund-Cover. Es ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass das Buch zu diesem Autor gehört, da es den drei Büchern der Viktoria-Bergmann-Reihe sehr ähnelt. Auch dieses Cover ist sehr düster, aber ansprechend gestaltet.
Der Klappentext des Buches gefällt mir ebenfalls gut. Er fasst das Geschehen kurz zusammen, ohne dabei zu viel über die Handlung und das Ende zu verraten. Außerdem weckt er aus meiner Sicht keine falschen Hoffnungen.

Fazit:
Das Buch gefällt mir gut und ich finde es ist etwas besonderes, da es ein anderes Thema behandelt als viele andere Thriller. Ich finde es lässt sich sehr gut lesen und ich kann es Thriller-Fans auf jeden Fall empfehlen.

Kommentare

Rosenmadl kommentierte am 31. Juli 2016 um 22:45

Da ich ja von Krähenmädchen nicht so begeistert war, würde ich es dennoch gerne mal mit Scherbenseele versuchen