Rezension

Ein etwas enttäuschender Folgeroman

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit - Veronica Roth

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit
von Veronica Roth

Bewertet mit 3 Sternen

Der Überlebenskampf einer Unbestimmten

Der Kampf zwischen den Fraktionen stellt Beatrice Prior, geborene Altruan, gewählte Ferox vor ein großes Problem. Nicht nur die Tatsache, dass sie ihre Eltern verloren hat und ihr Bruder in die feindlichen Reihen wechselte, sondern vor allem ihre Liebe zu Tobias scheint unter den gegebenen Umständen unmöglich zu sein. Ständig steht sie unter Strom, ist gezwungen ihre Mitmenschen zu verraten und zu belügen, um den Gegner auszuschalten. Doch immer wieder scheitern ihre selbstlosen Versuche, Freunde werden zu Feinden und umgekehrt. Als Beatrice erkennt, dass ihr bisheriges Weltbild ein einziger Trugschluss ist, setzt sie alles auf eine Karte, um die Wahrheit herauszufinden und schließt sich gegen den Willen ihres Freundes dem feindlichen Lager an.

Nachdem ich voller Begeisterung und innerhalb weniger Tage den ersten Band der Trilogie gelesen habe, waren meine positiven Erwartungen an Band 2 natürlich ziemlich hoch. Leider schafft es der Folgeroman nicht in die Liste meiner Favoriten, weil einfach viel zu viel fehlt. Zum einen verlagert sich die Handlung unschöner Weise auf ein chaotisches Kriegsfeld, zwischen Schutt und Asche, Menschen die wie Roboter agieren und einer verwüsteten Welt, versucht ein junges Mädchen zur Heldin zu werden. Zum anderen stagniert sowohl die begonnene Liebesgeschichte als auch die charakterlichen Weiterentwicklung der Protagonistin. Es gibt auf den knapp 500 Seiten des Buches zahlreiche Hänger, langweilige Episoden und ein mühsames Weiterhangeln im Verlauf. Deshalb ist dieses Jugendbuch alles andere als ein Pageturnen und hat ganze zwei Wochen Lesezeit in Anspruch genommen.

Dennoch gelingt es der Autorin durch einen munteren, Ursachen erforschenden Schreibstil und einem geschickten Textaufbau den Leser zu erreichen, so dass es durchaus keine Zeitverschwendung ist, bis zum spannenden Finale weiterzulesen. Es bietet sich hier geradezu an, die Bände in chronologischer Reihenfolge aufzunehmen, damit sich die richtigen Verknüpfungen und Rückschlüsse ziehen lassen. Außerdem fehlt es Band 2 an einer eigenständigen Geschichte, die es separat zu erzählen lohnt.

Fazit: Ein eher schwacher Folgeroman, ohne nennenswerte Höhen und Tiefen, den es sich nur zu lesen lohnt, wenn man sich für die Geschichte der Fraktionen interessiert und beabsichtigt auch den Abschlussroman der Trilogie kennenzulernen. Insgesamt vergebe ich 3 Sterne für ein durchschnittliches Werk im Bereich Jugendbuch/ Dystopie.