Rezension

Ein ewiges Hin und Her

Bis ihr sie findet - Gytha Lodge

Bis ihr sie findet
von Gytha Lodge

Die 14-jährige Aurora begibt sich auf einen Campingausflug mit ihrer Schwester und deren Freunde. Nach einer wilden Partynacht ist Aurora spurlos verschwunden. Suchaktionen führen ins Nichts. 30 Jahre später wird ihre Leiche aus einem Drogenversteck in der Nähe des Campingplatzes geborgen. Von diesem Versteck konnten nur die sechs Freunde wissen. Detective Jonah Sheens ist fest entschlossen, den Cold Case zu lösen.

Das Cover wurde sehr düster gestaltet und schon die Vorstellung in völliger Dunkelheit und Nebel im Wald zu sein, löst bei  mir Gänsehaut aus. Der Schreibstil von Gytha Lodge hat mich gefesselt und mitgerissen, sodass ich das Buch zu Anfang gar nicht mehr auf die Seite legen wollte. Die Zeitsprünge zwischen dem damaligen Campingausflug und den Ermittlungen haben mir sehr gut gefallen, da man immer nur häppchenweise etwas Neues erfahren hat. Die Befragungen der sechs Freunde und anderer Zeugen waren spannend geschrieben und ich kam aus dem rätseln gar nicht mehr heraus. Durch die vielen Hauptcharaktere in dieser Geschichte, konnte man die Vergangenheit der Teenager aus verschiedenen Perspektiven erleben. Das scheinheilige Verhalten von Topaz, Connor und Co. fand ich besonders amüsant! Zuerst sitzen alle bei der Polizei und schieben die Schuld immer auf jemand anderem aus der Gruppe und im nächsten Moment sitzen sie alle zusammen und beharren auf die starke Freundschaft. So stelle ich mir das im richtigen Leben auch vor. Jeder schaut darauf, dass der eigene Kopf nicht rollt :-D Positiv ist mir aufgefallen, dass ich nie ins straucheln kam, wer wer ist. Das passiert mir nämlich oft, wenn viele Charaktere in einem Buch vorkommen. Trotzdem hatten die Charaktere meiner Meinung nach zu wenig Tiefe und waren sehr unscheinbar. Es wurde nur an der Oberfläche gekratzt, deshalb konnte ich zu keinem einen richtigen Bezug aufbauen. Einige Stellen in der Geschichte waren für mich auch sehr verwirrend oder schwer zu verstehen und machten den Eindruck als wären sie nicht richtig durchdacht gewesen. Für mich hat dieses Buch super angefangen, aber leider war ab der Hälfte irgendwie die Luft raus, dass ich mich zum Schluss zwingen musste es zu Ende zu lesen. Denn durch das ewige Hin und her bei den Verdächtigen, was zuerst super spannend war, ist mir irgendwann die Lust vergangen, herauszufinden wer den Mord begangen hat. Das Ende und damit die Enthüllung des Mörders hat mir leider überhaupt nicht gefallen und war komplett unlogisch in meinen Augen.