Rezension

Ein extrem fesselnder, rätselhafter und temporeicher Thriller mit leichter Schwäche zum Finale

Hexenjäger -

Hexenjäger
von Max Seeck

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Thriller, der einen bis zuletzt nicht mehr loslässt, gegen Ende aber Schwächen aufweist.

Meine Meinung:

Ein anonymer Anrufer bestellt die Polizei zum Luxusanwesen des Bestsellerautors Roger Koponen, der sich gerade hunderte Kilometer entfernt auf einer Lesung befindet. Am Tatort finden die Ermittler die grausam inszenierte Leiche seiner Frau, auf dem Hausdach findet sich der übergroße Schriftzug „Malleus Maleficarum“. Schnell wird klar, dass der Fall erschreckende Ähnlichkeiten mit den Morden in Koponens Hexenjagd-Trilogie hat…

 

Ich muss sagen, dass ich in den letzten Jahren nur wenige Thriller gelesen habe, die mich derart schnell und intensiv in ihren Bann gezogen haben. Der Fall nimmt mit dem frühen und außergewöhnlichen Mord sehr schnell an Fahrt auf und im Folgenden häufen sich die mysteriösen Vorkommnisse und weitere Verbrechen. Je weiter man beim Lesen voranschreitet, umso rätselhafter und verstörender werden die Ereignisse, so dass nicht nur das Ermittlerteam um die toughe und attraktive Jessica Niemi vor mehr als einem Rätsel steht, sondern ich als Leser gleich mit. Wenn man denkt, merkwürdiger könne es nicht mehr kommen, kann man sich sicher sein: doch, es geht noch rätselhafter! Selten geht es mir bei Thrillern so, dass ich über die gesamte Strecke des Buches hinweg keine eigene Idee, keine Theorie entwickeln kann – doch genau das war hier der Fall. Nichts ist wie es scheint und alles hängt irgendwie zusammen. Doch was sich hier genau abspielt, kann man als Leser*in in keinster Weise vorausahnen. Selbst wenige Seiten vor dem Buchende habe ich mir noch die bange Frage gestellt, ob und wie wohl alles aufgelöst wird.

 

Das wichtigste Vorweg: Ja, es gibt eine Auflösung, doch leider „schwächelt“ der Thriller an dieser entscheidenden Stelle. Gegen Ende konfrontiert der Autor uns immer wieder mit neuen, erschreckenden Erkenntnissen und alles spitzt sich bis zu einer schier ausweglosen Situation für Jessica zu. Doch schon eine Seite weiter ist der Schrecken gebannt, alles vergangen. Es scheint fast so, als hätte hier jemand ein ganzes Kapitel aus dem Buch herausgerissen. Das ist wahrlich unbefriedigend und hinterlässt bei dem ansonsten starken Thriller einen etwas bitteren Nachgeschmack. Die Auflösung an sich ist im Nachhinein insgesamt stimmig, auch wenn es vielleicht nicht jedermanns Geschmack treffen wird.

 

FAZIT:

Ein Thriller, der einen bis zuletzt nicht mehr loslässt, gegen Ende aber Schwächen aufweist.