Rezension

Ein Fall für Martin Servaz

Schwestern im Tod
von Bernard Minier

Bewertet mit 3 Sternen

Im neuen Roman des französischen Autors Bernard Minier hat es Kommissar Martin Servaz mit zwei Mordermittlungen zu tun, die 25 Jahre auseinanderliegen und doch eng verbunden sind. Im Jahr 1993 werden zwei Studentinnen ermordet. Beide trugen Kommunionskleider. Die Frauen waren Fans des Schriftstellers Erik Lang, welcher auch bald für die Polizei der Hauptverdächtige ist. Da jedoch jemand anderes die Tat gesteht, wird der Fall geschlossen. 25 Jahre später wird die Ehefrau des Schriftstellers ermordet. Servaz, vor 25 Jahren als junger idealistischer Polizist im Ermittlungsteam, leitet nunmehr selbst die Ermittlungen.
Der Thriller hat mich durchaus gut unterhalten ohne allerdings vollends überzeugen zu können. Insbesondere die Ermittlungen vor 25 Jahren lesen sich äußerst spannend, während der zweite Teil des Buches leider etwas abfällt. Hier gelingt es dem Autor deutlich weniger die Spannung und das Tempo hochzuhalten. Zudem verzettelt er sich in einigen Rückblenden und Hinweisen auf die früheren Romane der Reihe, die nirgendwohin führen und den Eindruck machen, eher pflichtschuldig für die Fans der Reihe eingestreut zu sein. Dem Autor gelingt es auch durchaus, die Verbindung der beiden Taten geschickt zu konstruieren. Inwieweit diese Konstruktion allerdings glaubwürdig ist, mag jeder Leser selbst entscheiden. Fazit: Das Buch bietet einige spannende Lesestunden, ohne allerdings aus der Masse der Krimi- und Thrillerneuerscheinungen herauszustechen.