Rezension

Ein fantasievoller Umweltroman für Kinder

Inter Stellas
von Claudia Satory-Jansen

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Ein Schrottplatz erwacht zum Leben. Denn durch ein Gewitter erwachen Mülliane, eine Hexe und ihr Besen Flitzpiepe, und Graf Schrottus von Deponien, ein blaublütiger Blechmann,Schrotte genannt. Dazu gibt es noch die Kinder, die auf dem Schrottplatz spielen und Blechmänner aus Schrott bauen. Allen voran Fyllie, Christian, Tom und Olli. Doch die Schrottplätze der Stadt sind in Gefahr: Raffgier will sie platt machen und noch mehr Fabriken bauen um illegalen und gefährlichen Müll zu verbrennen. Da sind die Kinder und die Hexe Mülliane und Schrottus gefragt. Gemeinsam machen sie sich auf dem Weg um Raffgier davon abzuhalten die Welt zu zerstören. Unterwegs bekommen sie Hilfe von manchen fantasievollen Geschöpfen, aber auch weitere Menschen können sie überzeugen.

Das Buch habe ich meinem fast siebenjährigem Sohn vorgelesen. Die Geschichte geht über 227 Seiten und ist manchmal durch ein paar Zeichnungen aufgelockert. Mein Sohn lässt sich viel und vor allem auch lange Geschichten vorlesen, so war die Länge und die Handlung für ihn kein Problem. Die Autorin Claudia Satory-Jansen bedient sich einer für Kinder durchaus anspruchsvollen Sprache, das finde ich aber nicht schlimm, im Gegenteil durchaus positiv, da der Wortschatz der Kinder dadurch gesteigert werden kann. Im Kontext ist fast alles verständlich, bei manch einem Wort habe ich meinem Sohn den Sinn erklärt.

Für Kinder, die die Geschichte eigenständig lesen wollen, ist ihre Leseerfahrung und Ausdauer entscheidend, ich würde das empfohlene Lesealter um ein Jahr höher setzen (auf 9 Jahre), aber wie gesagt, man muss individuell entscheiden, wie weit das eigene Kind beim Lesen ist.

Wie bei manch anderen Kinderromanen, gibt es die gute Seite und auf der anderen Seite Raffgier - nomen est omen. Die Geschichte ist spannend, vor allem aber sehr phantasievoll, ein moderne Fantasygeschichte, die ihren Schwerpunkt auf die Rettung der Umwelt legt.
Man braucht am Anfang etwas um in die Geschichte hinein zu kommen, man muss die Protagonisten erst kenennlernen. Wer es einfacher haben möchte, es gibt eine kurze Vorgeschichte, die als weiteres Buch bereits erschienen ist. Wir haben es aber auch ohne diese Vorgeschichte geschafft.

Mein Sohn hat gebannt gelauscht, wenn ich ihm vorgelesen habe. Er hat viele Sachen, Begebenheiten nicht hinterfragt (z.B. warum Raffgier einfach so die Schrottplätze an sich reißen kann oder warum die Kinder einfach mit Mülliane auf dem Besen reisen können, warum das Ziel Deponien sein sollte), sondern sie als gegeben hingenommen, es ist eben eine Fantasy-Geschichte. An vielen Stellen hat er gelacht, sich aber auch mitreißen lassen und sich gefragt, ob alles gut ausgeht. Und ein wichtiger Pluspunkt der Geschichte: es sind gerade die fantastischen Elemente, die uns so gefallen haben, wie die Windreps und der magische Rucksack.

Für die nächsten Ausgaben wird es auch ein Personenregister geben, so dass man immer mal wieder nachschlagen kann wer denn wer ist. Denn es gibt nicht nur die Hauptprotagonisten, sondern auch viele Nebenfiguren, was manchmal etwas verwirrend ist.
Außerdem ist eine Fortsetzung in Arbeit.

Von mir gibt es gute 3,5 Sterne.

Fazit:
Meinem Sohn hat die Geschichte gut gefallen, es hat seine Fantasie beflügelt.  Es zeigt den Kindern, wie wichtig unsere Umwelt ist und das auch Kinder sich einsetzen können um etwas zu verändern.