Rezension

Ein faszinierender Weltenentwurf und spannende Charaktere

Gebannt. Unter fremdem Himmel - Veronica Rossi

Gebannt. Unter fremdem Himmel
von Veronica Rossi

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Aria lebt in den Biosphären, hier werden ihr Welten entworfen, die perfekter sind als die Realität. Perry lebt in der Außenwelt und erfährt hier täglich, wie die Realität wirklich ist, wenn das Leben ständig bedroht ist. Als Aria verstoßen wird, ist es Perry, der sie rettet. Trotz ihrer Unterschiede möchten sie doch beide die retten, die sie lieben. Somit schließen sie sich zusammen, um eine gefährliche Reise durch die Außenwelt zu beginnen, um am Ende an Informationen zu kommen. Schon bald merken sie, dass sie mehr gemeinsam haben, als es auf den ersten Blick scheint…
  
 
Der Story-Stapel
***Erster Satz: „Die Welt außerhalb der Biosphäre nannten sie die <Todeszone>.“
Wir begleiten in dem Buch abwechselnd Aria und Perry und lernen dadurch beide Sichtweisen und ihre jeweiligen Welten kennen. Dabei wird die entworfene Welt von Veronica Rossi wenig vorgestellt. Der Leser muss sich selbst versuchen, ein Bild zu machen. Hier ist viel Vorstellungsvermögen gefragt, um sich die Welten von Aria als auch den Äther vorstellen zu können. Gelingt dies, kann man innerhalb des Weltenentwurfes aber sehr gut eintauchen.
 
Der Charakter-Stapel
Natürlich haben wir wieder zwei Protagonisten, die auf ihre Art schon sehr besonders, fast schon mächtig sind.
Aria wirkt am Anfang fast schwächlich und teilweise echt realitätsfern, das kommt wohl daher, dass sie aus den Biosphären ist. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches aber positiv weiter und wird stärker, härter und robuster. Perry hingegen wirkt besonders am Anfang sehr stark, hart und fast schon kalt. Durch Aria wird er aber lebhafter und irgendwie auch besser. Die beiden zusammen sind ein tolles Team, dass sich wunderbar ergänzt und dem anderen einen Spiegel vorhält bzw. das beste aus ihm hervorholt.
Bedenkt man das Verhältnis der beiden zueinander, empfinde ich den Klappentext des Buches als fast schon irreführend. Eine unerwiderte Liebe oder Sätze wie: Ich bin zu schlecht für dich…“ gibt es hier nicht.
 
Der Stil-Stapel
Flüssig zu lesen und durch die abwechselnden Sichtweisen zusätzlich sehr spannend. Es wird auch immer deutlich, wer von den beiden gerade seine Geschichte erzählt, so dass beide Erzählweisen gut abgegrenzt sind. Womit man hier nicht rechnen kann, ist, dass die Autorin viel erklärt und alles detailliert beschreibt. Stattdessen muss man durch die Handlung selber versuchen, die Welt zu verstehen und für sich zu verbildlichen. Somit sind die Sätze kurz und knackig und die Geschichte auf den Punkt gebracht.
 
Der Kritik-Stapel
Die Idee ist toll, erinnert aber an vielen Stellen an die Eleria-Trilogie von Ursula Poznanski – Zufall oder nicht, hier muss man eine klare Linie ziehen und sich wirklich auf diesen Weltenentwurf einlassen. Außerdem muss man die Geschichte auf sich zukommen lassen und sich damit abfinden, dass es nur wenige bildliche Details und Beschreibungen gibt. Dafür ist dann der Spannungsbogen auch schnell sehr hoch und ein Ereignis jagt das nächste.
 
 
Auf den Lesen-Stapel?
Ja, besonders, wer gerne postapokalyptische Bücher aus dem Jugendbuchbereich liest, kann hier zugreifen. Ein interessanterer Weltenentwurf trifft auf Harmonie-Charaktere. Spannung ab der ersten Seite lassen das Buch schnell verfliegen! Sehr lesenswert und deswegen von mir 5 Sterne. Für einen in meinen Augen irreführenden Klappentext kann ja das Buch nichts.

Infos zur Reihe
1. Gebannt – Unter fremdem Himmel (Under the Never Sky)
2. Getrieben – Durch die ewige Nacht (Through the ever Night)
3. Geborgen – In unendlicher Weite (Into the Still Blue)