Rezension

Ein faszinierendes und bewegendes Buch auf höchstem Niveau!

Inferno - Dan Brown

Inferno
von Dan Brown

Inhalt:
Robert Langdon erwacht in einem Krankenhaus in Italien, aber kann sich nicht mehr an die letzten 2 Tage erinnern. Er weiß noch nicht einmal wie er nach Italien gekommen ist. Als dann das Krankenhaus überfallen wird und mehrmals auf Langdon geschossen wird ist eins klar: Irgendwer ist hinter ihm her - aber wieso?
Als Langdon dann eine modifizierte Karte Dante's bei sich findet, beginnt eine gefährliche Spurensuche, die in direktem Zusammenhang zu Dante's Commedia steht.

Sprache:
Der Schreibstil von Dan Brown ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Mich hat das Geschehen so sehr mitgenommen und gefesselt, dass ich öfters vor Spannung die Luft angehalten habe. Durch seine wirklich gelungene Wortwahl konnte Brown mich wieder einmal in seinen Bann ziehen. Von der ersten Seite an konnte ich das Buch dann dementsprechend nicht mehr aus der Hand legen.
Ganz besonders hat es mir gefallen, dass auch sehr viel Italienisch gesprochen wird, sodass man sich in Zusammenhang mit den ausführlichen Beschreibungen beinahe so fühlt, als wäre man selbst vor Ort. Aber natürlich wird auch sehr viel aus Dante's Commedia zitiert, schließlich ist sie für die Spurensuche von zentraler Bedeutung. Ich fand dies nicht nur spannend zu lesen, sondern es hat mich auch sehr neugierig auf Dante's Werk gemacht.

Charaktere:
Mit Robert Langdon durfte der Leser nun ja schon ein paar Abenteuer erleben, dementsprechend gut kennt man ihn und seine außergewöhnliche Denkweise auch schon. Aber trotzdem überrascht es mich immer wieder, was er aus den winzigsten Hinweisen herausfiltern kann. Und dabei wirkt das noch nicht einmal unrealistisch, weil seine Gedankengänge nachvollziehbar geschildert werden. Allerdings fordert das Buch den Leser in diesem Punkt auch ein wenig, was mir besonders gut gefallen hat, denn man ist viel näher am Geschehen wenn man selbst auch mal ein bisschen mitdenken oder miträtseln muss! Was die anderen Charaktere angeht, wurde ich sehr überrascht. Sie waren um einiges vielschichtiger als zunächst erwartet. Man trifft hier auf eine wirklich interessante Mischung von unterschiedlichsten Charakteren.

Handlung:
Mehr Handlung kann man eigentlich schon gar nicht mehr in ein Buch hineinquetschen - Dan Brown bewegt sich hierbei echt sehr nah an der Grezne zum "zu viel des Guten". Es passiert so unfassbar viel innerhalb von einer kurzen Zeitspanne, dass ich wirklich ein wenig überwältigt war.
Am Besten finde ich allerdings die Art und Weise wie Dan Brown seine Handlung anlegt. Nachdem ich vollends von dem Buch gefesselt war und mir meine eigenen Gedanken zum Geschehen gemacht hatte, kam es dann mit einigen rasanten Wendungen plötzlich ganz anders als erwartet. An einem gewissen Punkt war ich auch leicht verwirrt und wollte keinem mehr recht trauen - umso begeisterter war ich, als sich die Fäden dann doch wieder langsam zusammenfügten und jede Kleinigkeit zusammenpasste. Schon so wäre das Buch in meinen Augen genial gewesen, aber durch die Vielfalt von einfließenden brisanten Themen und geschichtlichen Hintergründen machte Brown dieses Buch perfekt. Es ist interessant, spannend und regt dazu noch zum Nachdenken an! Aber natürlich wird die eher ernste Atmosphäre auch immer mal wieder aufgelockert.

Ein wirklich faszinierendes und bewegendes Buch auf höchstem Niveau!