Rezension

Ein Feelgood-Buch durch und durch

Mein bester Freund Bob - James Bowen

Mein bester Freund Bob
von James Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin bekennender Fan und Bewunderer von Bob, dem Streuner, und seinem Gefährten James Bowen. Ihre Geschichte hat mich wahnsinnig beeindruckt - nicht nur, weil ich sowieso ein Katzenmensch bin, sondern vor allem, weil es so unheimlich schön und herzergreifend ist, wie Mensch und Tier voneinander lernen und füreinander leben. Ich wusste genau, dass James Bowen mich auch mit "Mein bester Freund" wieder zum Lächeln, Träumen und Wohlfühlen bringen würde. Und damit lag ich absolut nicht daneben.

 

Auf den Punkt gebracht: Das macht die Handlung aus

Anders als die vorhergehenden "Bob"-Bücher erzählt James Bowen in "Mein bester Freund" keine zusammenhängende Geschichte, allerhöchstens kleine Anekdoten. Denn das Buch umfasst insgesamt 6 Teile mit jeweils ein- bis dreiseitigen Kapiteln, in denen es hauptsächlich um die Erkenntnisse geht, die James Bowen durch seine Freundschaft mit Kater Bob gewonnen hat. Kurz gesagt: Es geht um die Dinge, die wir von einem Kater wie Bob lernen können. Das mag sich anfangs ein bisschen skurril und hoch gegriffen anhören, wer aber die Geschichte von James und Bob kennt, weiß, dass Bob tatsächlich eine außergewöhnliche Katze ist, von der man vermutlich jede Menge lernen kann. James hat das getan und so sind es zahlreiche kleine Weisheiten, die er in diesem Buch zusammenfasst. Weisheiten, von denen man sich viele zu Herzen nehmen und aus denen man Kraft und Hoffnung schöpfen kann. Wie genießt man das Leben? Was bedeutet wahre Freundschaft? Welchen Stellenwert hat der persönliche Freiraum? Muss man eigentlich jeden Tag durchs Leben hetzen?

 

Dinge, die mich wirklich beeindruckt haben

James Bowens Schreibstil hat sich wirklich gemacht. In "Mein bester Freund Bob" erzählt er auf fast schon poetische Weise von seinem Leben mit Bob und all den Dingen, die er durch das Zusammenleben mit dem Streuner gelernt hat. Gleichzeitig aber drückt er sich sehr klar und unmissverständlich aus - sodass das außergwöhnliche Gespann mir sogar noch einen Ticken mehr ans Herz gewachsen ist.

 

Die Figuren...

...kommen in "Mein bester Freund" aufgrund der formalen Eigenheiten vielleicht ein bisschen zu kurz, Bob aber lernt man hier noch besser kennen und sogar zu verstehen. Bob ist der Hauptakteur und nimmt in Bowens kurzen Erzählungen fast schon so etwas wie die Rolle eines Gurus ein. Tatsächlich fühlt man sich beim Lesen, als würde man Bob hautnah beobachten, als würde man beim Dalai Lama höchstselbst in die Lehre gehen. Es klingt hochgestochen, aber wirklich wahr: Bob und die Art und Weise, wie James Bowen ihn beschreibt, haben etwas wahnsinnig Inspirierendes. 

 

3 Gefühle, die ich während des Lesens hatte

Staunen - über eine so clevere und kluge Katze. Wobei, wenn ich so an meine eigenen Kater denke, wundert mich Bobs Verhalten weit weniger :D

Glück - weil es eine so reine und tiefe Freundschaft zwischen Mensch und Tier geben kann

Zufriedenheit - ja, Bob und James haben etwas Sen-artiges an sich. Man fühlt sich ruhig, zufrieden und einfach ganz leicht, wenn man von ihnen liest

 

Das hat die Geschichte mit mir gemacht:

Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt und bin von James wieder einmal komplett überraschen worden: Niemals hätte ich gedacht, dass in einer Katze dermaßen viel Weisheit und Wahrheit stecken kann. Es hat mich sehr berührt, mit welch einer Hingabe James Bowen über seinen besten Freund schreibt. Und da macht es auch gar nichts, dass man nicht jede große Weisheit, die er seinem Katzenfreund zuschreibt, absolut nachvollziehen kann. Weil man weiß, dass es für James genauso ist und das ist gut so.

Mein Fazit
Gibt es von mir eine Leseempfehlung zum Buch?

Definitiv! Wie seine Vorgänger ist auch "Mein bester Freund" ein absolutes Feelgood-Buch und aus jeder einzelnen Seite spricht James Bowens Dankbarkeit dafür, dass er Bob getroffen hat und sein Leben mit ihm teilen darf. Die vielen kleinen Anekdoten sind wunderschön zu lesen, auch wenn einen die Schlüsse, die James Bowens aus Bobs Verhalten zieht, vielleicht manchmal ein bisschen weit hergeholt scheinen. Aber wie schon gesagt: Man spürt deutlich, dass James an nichts von alldem zweifelt und das ist die Hauptsache!