Rezension

Ein fesselnder Roman, der nachdenklich stimmt

Piccola Sicilia - Daniel Speck

Piccola Sicilia
von Daniel Speck

Bewertet mit 5 Sternen

Nina arbeitet als Archäologin in einem Museum, weil sie gar nicht so auf Abenteuer und Veränderung steht. Dann bekommt sie eine E-Mail, dass ein Bekannter vor Siziliens Küste eine im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Ju 52 entdeckt hat. Es besteht die Möglichkeit, dass Ninas Großvater in diesem Flugzeug saß. Nach anfänglichem Zögern fliegt Nina an den Schauplatz noch nicht ahnend welche Auswirkungen dieser Entschluss haben wird.

Im anderen Strang nimmt uns Daniel Speck mit in das farbenfrohe Tunis der 1940er Jahre. Hier leben verschiedene Nationalitäten und Religionen Seite an Seite in friedlicher Koexistenz. Aber auch nach Piccola Sicilia kommt der Krieg mit all seinen Schrecken. Freunde distanzieren sich von ihren jüdischen Nachbarn, aber nicht jeder wendet sich ab. Mittendrin Moritz als Kameramann für die propagandistische Berichterstattung.

Im Gegensatz zu dem aktuellen Strang fand ich den älteren Teil sehr interessant und spannend. Hier habe ich Dinge erfahren, die mir bisher nicht bekannt waren und schon gar nicht ihre Nachwirkungen bis in die heutige Zeit. Die Geschehnisse um Nina werden jedoch quasi als Rahmen zur Abrundung der gesamten Geschichte benötigt.

Piccola Sicilia ist eine spannende und sehr unterhaltsame Familiengeschichte, die in einer wunderbaren Sprache erzählt wird. Es gibt immer wieder Aussagen, die zum Nachdenken anregen.

Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung und wohlverdiente 5 Sterne.