Rezension

Ein Feuerwerk der Gefühle - Jugendbuch voller wertvoller Erkenntnisse über das Leben

Ewig braucht doch keiner -

Ewig braucht doch keiner
von Matthias Kohm

Bewertet mit 5 Sternen

Schon auf der erste Seite merkte ich „Ewig braucht doch keiner“ des Autoren Matthias Kohm, wird wirklich ein besonderes Buch. Denn der Protagonist und Erzähler Meyer spricht uns Leser:innen direkt an und lässt so die Geschichte unglaublich real wirken. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, das es sich um einen fiktiven Roman und nicht um eine biografische Erzählung handelt. Mit seinem besonderen Schreibstil beweist Matthias Kohm auf jeden Fall gleich im Prolog großes Können. Unglaublich wie er es schafft die Gedanken und Gefühle der Teenager authentisch wirken zu lassen. Aber auch sonst hat dieses Buch sprachlich so einiges zu bieten. Wunderschöne Beschreibungen und besondere Gedanken und Ideen, wechseln sich mit humorvollen Passagen ab.

Obwohl das Setting der Krebsrehaklinik für Jugendliche, zunächst ziemlich düster erscheint, schafft es die Geschichte dennoch eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren. Innovativ war hierbei auch die Idee der Gründung einer neuen Religion. Die Treffen und Diskussionen rund um das Thema zwischen den Jugendlichen, lasen sich äußerst spannend und regten auch inhaltlich durchaus zum Nachdenken an. Auch die Liebesgeschichte zwischen zwei Protagonist:innen, sorgte für einen positiven Ausgleich und ging mir richtig ans Herz. Dennoch spielt auch immer wieder die Krankheit und deren Auswirkungen eine Rolle und so war nicht jede Szene leicht auszuhalten. Gerade am Ende lag der Fokus vor allem auf dem Thema Krebs und die philosophischen Diskussion über die neue Religion nahmen mehr und mehr ab, was ich wirklich bedauerte. Dennoch ist „Ewig braucht doch keiner“ ein richtig starkes Jugendbuch, dessen Lektüre ich nur empfehlen kann. Wer emotionale Geschichten mag liegt hier genau richtig, denn ein auf und ab der Gefühle ist garantiert.