Rezension

Ein Fitzek, der an Grausamkeit nicht zu überbieten ist

Der Heimweg - Sebastian Fitzek

Der Heimweg
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 2.5 Sternen

Laut Klappentext ist die Hauptfigur Klara auf dem Weg nach Hause und lässt sich über die Telefonhotline des Begleittelefons beruhigen. Denn der Kalender-Killer ist hinter ihr her und der Tag ihres Todes ist gerade angebrochen.

Wenn man das ganze Buch zu Ende gelesen hat, ist vom Klappentext leider nicht mehr viel übrig. Klara telefoniert fast den ganzen Roman mit dem Begleittelefon, muss aber immer wieder auflegen, weil Gewaltexzesse und gefährliche Situationen ihr Leben bestimmen. Fitzek beschreibt in diesem Buch mit sehr wenig Emotionalität und Einfühlungsvermögen den Weg einer jungen Frau und Mutter, die durch den gewalttätigen Ehemann zu widerwärtigen Sexspielen gezwungen wird. Da das noch nicht reicht, hat sie gleichzeitig Angst vor dem Tod durch den Kalender-Killer. Einzig und allein Jules am Begleittelefon ist ihr Verbündeteter in tiefer Nacht, aber nichts ist so, wie es scheint.

Für mich einer der schlechteren Sebastian-Fitzek-Romane. Er setzt in diesem Buch auf die gewaltverherrlichensten Schockmomente, die ich seit langem gelesen habe. Zwischendurch habe ich angewidert das Buch zur Seite legen müssen. Dank der vielen Gewaltszenen, leidet die ausführliche Zeichung der Figuren darunter. Ich hätte mir eine emotionsgeladene Geschichte gewünscht, die von der Spannung der Beziehung zwischen dem gewalttätigen Ehemann, aber liebenden Vater und der jungen Frau, die er immer wieder emotional bricht, lebt. Auch da hätte man einen guten Spannungsbogen erzeigen können, ohne reißerisch zu werden. Stattdessen schiebt der Roman die Hauptfigur von einem Sextreffen zum nächsten, bei dem sie angeboten wird wie eine "Ware".  Der Kalender-Killer kommt gefühlt zu kurz und hat erstmal wenig mit der eigentlichen Geschichte zu tun.

Alles in allem, war der Roman spannend, konnte mich aber dank der vielen Gewalt nicht überzeugen.