Rezension

Ein fünfzehnter Band, der einiges bereithält und langsam auf Sturm zuhält

Die Chroniken der Seelenwächter - Band 15: Auf Leben und Tod (Urban Fantasy) - Nicole Böhm

Die Chroniken der Seelenwächter - Band 15: Auf Leben und Tod (Urban Fantasy)
von Nicole Böhm

Bewertet mit 5 Sternen

Nach der emotionalen Achterbahnfahrt im Vorgänger, geht es hier wieder etwas ruhiger zu.
Zwar ruhiger, dennoch nicht weniger nervenzerrender und adrenalingeladener.
Die Autorin arbeitet sich hier weiter in die Materie vor und das ganze gewinnt merklich an Tiefe.
Es wird greifbarer und man ist mit allen Sinnen dabei.
In diesem Band geht es um Jess, Jaydee und Keira.
Besonders Keira hatte es mir hier angetan. Ich habe sie in den Bänden davor schon sehr ins Herz geschlossen. Hier zeigt sie mir noch einmal warum. Denn Keira ist mehr, als es zunächst den Anschein hat. Sie ist sehr vielschichtig und vereint in sich böse wie auch gute Seiten. Was ich wirklich sehr gelungen finde. Was auch dazu beiträgt, das man nie weiß, was man bei ihr zu erwarten hat. Keira hat sehr mit sich selbst zu kämpfen und das spürt man einfach mit jeder Zeile.
Alte Dämonen aus der Vergangenheit erhalten Einzug und stürzen das Ganze in eine gewaltige und düstere Atmosphäre. Die Nerven sind wie Drahtseile gespannt und man hofft und zittert die Ganze Zeit einfach nur mit.
Aber es geht nicht nur darum, das sie sich der Vergangenheit und verschiedenen anderen Dingen stellen müssen. Es geht auch darum, das sie sich selbst nicht verlieren. Was vor allem sehr gut bei Anna zum Ausdruck kommt. Bei ihr erfährt man, warum Flashbacks so gefährlich sind und auch was sie mit den Wächtern anstellen können. Besonders Anna hat mich da leiden lassen. Ich war ein Teil ihres Matyriums. Das macht es eindringlicher, explosiver und bringt einen an den Rande der Verzweilfung. Man spürt es mit jeder Faser seines Seins und dadurch empfindet man das Ganze auch viel intensiver.
Aber es geht auch wieder um die Geschichte dahinter, die sich immer mehr herauskristallisiert. Wir werden mit weiterem Hintergrundwissen verwöhnt, was dem ganzen Brisanz und einen magischen Schimmer verleiht.
In diesem Band erfahren wir die Perspektiven von Jess, Jaydee und Keira. Was ihnen mehr Raum und Tiefe schenkt und sie automatisch mehr in den Fokus rückt.
Die Handlung selbst ist schlüssig und gut nachvollziehbar aufgebaut. Auch hier geht wieder eine Wandlung mit den Charakteren vor sich. Besonders Jaydee entwickelt unterschiedliche Seiten an sich. Ich mag seine knallharte Art nach wie vor sehr gern. Aber man spürt auch, das da etwas weiches wächst. Das gibt ihm auch etwas sanftes melancholisches und zugleich sinnliches.
Die Liebesgeschichte ist nach wie vor wichtig, macht jedoch bereits anderen Dingen Platz.
Dingen, die wichtig sind und alles fordern.
Die innere Kraft wird immer mehr benötigt und es wird zeigen, wer es letztendlich schafft.
Ich fand diesen Band sehr berührend, was vielleicht auch an der gefühlsbetonten und fließenden Art des Schreibens liegt. Nicole Böhm hat hier viel eindringlicher und zugleich gewaltiger geschrieben. Vielleicht um den Leser auf das vorzubereiten , was noch kommt. Ich weiß es nicht.
Es reißt mich jedoch immer wieder mit. Und gerade hier konnte ich die Verzweiflung, die inneren Kämpfe und auch die Qual spüren.
Es wird langsam gesetzter und zugleich türmt sich Großes vor einem auf.
Die Handlung selbst lässt dabei keine Wünsche offen. Kaum hatte ich angefangen mit lesen, war es auch schon wieder vorbei. Auch hier hat sie wieder überraschende Wendungen eingebaut, die ich einfach nicht erwartet hätte und die mich demzufolge immens gefordert haben.
Nun bin ich sehr darauf gespannt wie es weitergeht mit Keira, Jess und Jaydee.
Ich ahne, es wird noch einiges kommen.

Fazit:
Der 15. Band lässt keine Wünsche offen.
Er ist explosiv, sehr berührend und man wird vollkommen gefordert.
Ich liebe Nicoles Art zu schreiben, hier setzt sie nochmal einen drauf.
Es ist sehr eindringlich, gefühlsbetont und absolut magisch.
Ein fünfzehnter Band, der einiges bereithält und langsam auf Sturm zuhält.