Rezension

Ein Fußballkrimi zur WM

Kölner Grätsche - Stefan Keller

Kölner Grätsche
von Stefan Keller

Marius Sandmann, Kölner Privatdetektiv und gescheiterter Student der Kunstgeschichte bekommt einen Anruf von einem ehemaligen Profispieler des FC Köln. Rui Barques Karriere endete schon vor Jahren nach einer schweren Beinverletzung und sein gesamtes Vermögen hat er an seine Spielsucht verloren, deshalb erscheint es umso merkwürdiger, dass plötzlich seine Freundin Gabriela dos Santos entführt wird. „No Police!“, forderten die Entführer und daran will Barque sich aus Angst um seine Riela halten. Marius Sandmann ist mehr als skeptisch. Eine Entführung ist eine viel zu große Sache für ihn, außerdem wollte er sich in Zukunft lieber auf die Wiederbeschaffung gestohlener oder verschwundener Kunstwerke spezialisieren. Ein, wie er glaubt, ungefährlicherer und profitablerer Job. Doch er kann Rui Barque nicht im Stich lassen und ermittelt parallel, ohne zu wissen, dass beide Fälle aus verquere Art und Weise zusammenhängen.

 

Kölner Grätsche ist ein unterhaltsamer, kurzer Regionalkrimi, den man hervorragend lesen kann, auch ohne die drei vorhergehenden Fälle des Marius Sandmann zu kennen. Die verschiedenen Handlungsstränge (neben Sandmann ermitteln auch Hauptkommissarin Paula Wagner und die Journalistin Verena Talbot an verschiedenen Fällen) finden am Ende wunderbar zueinander und es ergibt sich ein großes Bild.

Richtig „Kölsch“ wird es in diesem Roman allerdings nicht so richtig, was natürlich an der Thematik liegt und auch nicht weiter schlimm ist. So eignet sich der Krimi nicht nur für Kölner, sondern für alle Fußball (vor allem natürlich FC) Fans! Ich hätte mir gewünscht, dass die Fußballthematik noch mehr Raum in dem Roman eingenommen hätte. Durch Sandmanns eigentliche Profession (das Aufspüren von Bildern) blieb weniger Zeit für die Geschichte um Rui Barque, die ich persönlich interessanter fand.

Trotzdem ein gelungener Regionalkrimi mit Witz, Spannung und einem kleinen Schuss Liebesgeschichte. :)