Rezension

Ein ganz anderer Nesser

Elf Tage in Berlin
von Håkan Nesser

Bewertet mit 4 Sternen

Ich lese immer wieder gern die Krimis von Hakan Nesser, weil sie ganz anders sind als herkömmliche Skandinavienkrimis. Aber dieses Buch ist noch einmal ganz anders.

Es handelt von Arne, einem eher einfach gestrickten Jungen, der von seinem sterbenden Vater nach Berlin geschickt wird, um seiner seit vielen Jahren abwesenden Mutter ein geheimnisvolles Kästchen zu übergeben. Dort trifft Arne auf Beate, die kränkliche Tochter eines Pfarrers, die im Rollstuhl sitzt, aber mit einer praktischen Ader ausgestattet ist, und auf den geheimnisvollen Professor Litvinas, einen gelehrten Mann mit seltsamen Absichten, der lange in der Psychiatrie war. Es geschehen geheimnisvolle und übersinnliche Dinge, aber mehr will ich hier nicht verraten.

Das Buch ist ein großer Lesespaß, wenn man sich davon verabschiedet einen Krimi zu lesen. Nesser spielt mit Perspektiven, Büchern, menschlichen Absichten... Seine Figuren sind liebevoll und genau gezeichnet, die Handlung gleitet manchmal ins Absurde ab. Als Leser muss man mitgehen und einfach geschehen lassen.

Wir immer bei Nesser ist das Buch sprachlich hervorragend geschrieben und humorvoll und detailreich ausgearbeitet. Ein wirklicher Lesespaß!