Rezension

Ein ganz besonderes Buch

Mittelgroßes Superglück
von Marian Keyes

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext:

Stella Sweeney ist eigentlich eine ganz durchschnittliche 37-jährige Dublinerin mit einem einigermaßen nervigen Mann, zwei halbwüchsigen Kindern und einem unspektakulärem Job im Kosmetiksalon ihrer ehrgeizigen Schwester. Niemand, den man um sein Leben beneiden müsste. Aber dann passiert plötzlich etwas…

Vielleicht weil Stella in der Hoffnung auf ein gutes Karma einen Range Rover im Straßenverkehr den Vortritt gelassen hat? Das Glück zeigt sich zunächst auf sehr merkwürdige Weise:

Von einem Tag auf den anderen ist Stella von Kopf bis Fuß gelähmt. Eine seltene Krankheit hat ihre Nervenbahnen angegriffen, sie ist im eigenen Körper eingesperrt. Die endlosen Tage im Krankenhaus sind schrecklich. Bis auf die Zeiten, in denen ihr behandelnder Arzt Dr. Mannix Taylor bei ihr ist. Der Range- Rover- Fahrer. Der Mann, der das größte Glück in ihrem Leben bedeuten könnte. Ein so großes Glück, dass es andere neidisch macht…

 

Der Roman von der 51-jährigen Autorin wird in der Ich- Sprachweise der Protagonistin erzählt. Dieses ist sehr geschickt gewählt, denn so hat man als Leser stets den Eindruck, man begleite Stella zu den sämtlichen Vorkommnissen im Buch. Auch dieses lässt einen sehr teilhaben als Stella die Nervenkrankheit „Guillain- Barré- Syndrom“, welches die gesamte  Muskulatur des Körpers erschlaffen lässt. Einzig ihr Neurologe, Dr. Mannix Taylor ist in der Lage, eine tragreiche Kommunikation mit ihr aufzubauen. Ausgerechnet der Mann, mit dem Stella in einem Auffahrunfall verwickelt war. Während ihres monatelangen Aufenthaltes im Krankenhaus entwickelt sich zwischen ihnen eine ganz besonders Beziehung, die einige Menschen neidisch werden lässt.

Auch ihr Mann, Ryan, ein Künstler, wie er meint, als auch ihre beiden Kinder Betsy und Jeffrey spielen eine große Rolle im Leben von Stella.

Durch ihren monatelangen Aufenthalt in der Klinik haben Stella und Dr. Mannix Taylor eine spezielle Art zu „reden“ miteinander entwickelt. Stella hat mit ihren Augen gezwinkert, denn dies war die einzige Muskulatur, die sie noch bewegen konnte, und der Neurologe hat damit mehrere Notizbücher zusammengeschrieben. Als Geschenk hat er dieses für sie drucken lasse, und das Buch hat sich als Erfolg in Amerika herausgestellt, so dass Stella, in deren Gefühlsleben sich so einiges geändert hat, für ein Jahr nach New York geht. In den ersten Monaten läuft alles nach Plan, doch dann zeigt sich das Leben wieder von seiner unschönen Seite.

 

Ich habe durch die verschiedenen Kapiteleinteilungen gut in das Buch hineingefunden. Es ist kein typischer Kitschroman, welcher in Kategorien denken lässt. Denn dadurch, dass die Nervenkrankheit von Stella einen großen Spielraum einnimmt, sieht man ihr Leben als anders wahr.

Marian Keyes hat mich gut unterhalten. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können, denn es zeigt auch, dass man vielen Menschen nur vor den Kopf gucken kann.

 

Etwas Wichtiges möchte ich zum Schluss hinzufügen.

Mary Catherine „Marian“ Keyes ist trockene Alkoholikerin, und verarbeitet stets ihre eigene Geschichte in ihren Büchern. Ganz besonders ist dies in ihrem Buch „Glück ist backbar“ erklärt.