Rezension

Ein ganz besonders gelungenes Kinderbuch

Über die Grenze - Maja Lunde

Über die Grenze
von Maja Lunde

Sarah und ihr großer Bruder sind zwei jüdische Kinder zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Norwegen, die gerade auf der Flucht nach Schweden zu ihrem Vater sind. Gerdas und Ottos Eltern wollten den jüdischen Kindern helfen, wurden allerdings ganz plötzlich verhaftet und so übernehmen Gerda und Otto deren Aufgabe als Fluchthelfer. So beginnt ein gefährliches Abenteuer.

 

Mit ihrem Buch „Über die Grenze“ ist Maja Lunde eine realitätsnahe und sehr lesenswerte Geschichte über die Flucht zweier jüdischer Kinder zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gelungen, das im Verlag Urachhaus erschienen ist und 190 Seiten umfasst. 
Das Buch ist in viele kleinere (meist 5-8 Seiten) Kapitel unterteilt und in einfacher, klarer, lebendiger Sprache zu lesen. Also prima für Kinder geeignet. Regina Kehn leitet jedes Kapitel mit einer passenden Illustration ein.
Die Handlung ist realitätsnah und lädt zum Mitfühlen und Nachdenken ein. 
Wir haben die vier Protagonisten sofort ins Herz geschlossen und wurden während des Lesen immer wieder zum gemeinsamen Gespräch angeregt. Das hat uns (Mama und zwei Kinder) sehr gut gefallen. 
            

Fazit: Wir sprechen eine absolute Leseempfehlung aus für Jungen und Mädchen ab 9 Jahren, die in die Welt der beiden jüdischen Kinder auf der Flucht eintauchen wollen, die erfahren wollen, wie wichtig Hilfsbereitschaft, Solidarität und Verbundenheit ist, was Menschlichkeit bedeutet und auch die sich in kindgerechter Art und Weise damit auseinandersetzen wollen, welch großes Leid mit dem zweiten Weltkrieg verbunden ist ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

Man merkt der Geschichte an, dass sie mit sehr viel Herzblut geschrieben wurde und dass Maja Lunde die Auseinandersetzung mit dem Thema „Zweiter Weltkrieg und Kinder“ sehr ernst nimmt.

Trotz des ernsten Inhalts gelingt es Maja Lunde auch eine gewisse Leichtigkeit in ihre Geschichte zu bringen, indem sie ganz alltägliche Anliegen von Kindern wie beispielweise Streit unter Geschwisterkindern und Spielfreude geschickt in die Geschichte einbindet.