Rezension

Ein ganzes Leben in ein paar Tagen

Oskar und die Dame in Rosa - Eric-Emmanuel Schmitt

Oskar und die Dame in Rosa
von Eric-Emmanuel Schmitt

Bewertet mit 5 Sternen

Oskar, 10, ist an Krebs erkrankt und weiß, dass er sterben muss. Ihm zur Seite steht die Dame in Rosa, die ihn auf seinem schwierigen Weg begleitet, denn von seinen Eltern fühlt er sich verlassen.
Die Dame in Rosa steht Oskar auf seinem Sterbeweg bei und antwortet ihm auf die schwierigen Fragen nach Leben, Liebe und Tod. Außerdem rät sie ihm, Briefe an Gott zu schreiben, aus denen Eric-Emmanuel Schmitts Erzählung letztendlich besteht. In den letzten Tagen vor seinem Tod durchlebt der 10-jährige Oskar ein ganzes Leben und schreibt es für Gott auf. 

Das Buch ist ziemlich kurz und lässt sich in einem Rutsch lesen, was auch nötig ist, denn die anrührende Geschichte des kleinen Jungen fesselt den Leser, sodass es geradezu respektlos gegenüber Oskar erscheint, sollte man das Buch aus der Hand legen. Da die Briefe aus der Sicht des Jungen geschrieben sind, kommt die kindliche Naivität des Protagonisten besonders hervor und berührt den Leser. Mit viel Witz und Emotionen beschrieben begibt sich Oskar in seinen letzten Tagen auf eine Entdeckungsreise, auf der er das Leben, die Liebe und den Tod entdeckt und die niemanden unberührt lassen kann. 

"Oskar und die Dame in Rosa" hat mich begeistert. Durch die Thematik und seinen Witz erinnert es ein wenig an "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green. Wer diesen Roman gelesen hat, wird sich wahrscheinlich auch für Oskars Geschichte interessieren und begeistern können.