Rezension

Ein Gefühl wie auf der Stelle treten

Das Lied von Eis und Feuer 08. Die dunkle Königin - George R. R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 08. Die dunkle Königin
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich schreibe jetzt nichts dazu, wie mir der Rest der Reihe gefallen hat, oder was so besonders ist am Schreibstil von Martin, denn das habe ich in den vorigen Rezensionen bereits geschrieben und kann dort nachgelesen werden – Links befinden sich unten. Da es sich um den zweiten Teil eines Buches handelt, werde ich hier Teile meiner Rezension zum ersten Teil des Buches (Zeit der Krähen) wiederholen, da sich beiden logischerweise doch sehr ähneln:
Dieses Buch ist irgendwie anders als die anderen und doch absolut bekannt. Anders ist das Buch insofern, als dass im Gegensatz zu den anderen Büchern die Geschehnisse aus der Perspektive von Charakteren geschildert werden. Waren es im Vorgänger noch die Starks Arya, Sansa, Catelyn, Jon und Bran, die Lannisters Jaime und Tyrion, sowie Davos, Daenarys und Samwell, die uns die Geschichte erzählten, so sind von diesen lediglich Jaime, Samwell, Sansa und Arya geblieben – wobei dazu gesagt werden muss, dass in diesem halben Buch die drei nicht wirklich oft an die Reihe kommen. Ansonsten erzählen auch “Die Prinzessin im Turmt”, “Der Plünderer”, Cersei und Brienne. Man sieht der Schwerpunkt der Erzählung liegt auf den Nebencharakteren bzw. wie Martin im Nachwort schreib auf den Geschehnissen rund um Königsmund. Im nächsten Buch wird es dann umd die andere Hälfte gehen.
Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass das Buch geschichtlich etwas arg auf der Stelle tritt. Es ging nicht wirklich forwärts. Erst im letzten Drittel kam es zu spannenden Entwicklungen, die in manchen Fällen in einem Cliffhanger enden und manchmal einfach nur so dahin plätschern. Selbst bei den Charakteren, um die es hier ging, hätte ich mir manchmal mehr gewünscht. Cersei und Jaime kamen recht häufig zum Zuge, dementsprechend hat sich auch bei denen am meisten getan. Doch gerade Arya und Sansa sind beinahe völlig in den Schatten gerutscht – und vor allem bei Arya interessiert mich brennend, was aus ihr wird. Dadurch und ohne andere wichtige Hauptcharaktere fühlt sich das Buch  irgendwie nicht ganz vollständig an. Doch auch so lies es sich wunderbar lesen. Es ist einfach ein Teil vom Lied von Eis und Feuer, das seinen ganz eigenen Charme und Sogwirkung verströmt. Daher kann ich nicht einmal sagen, dass das Buch mir schlechter gefallen hätte als die anderen, es ist einfach nur etwas anders. Aber einer fehlt hier gewaltig: Tyrion. Es wird zwar einiges ÜBER ihn gesagt, aber was er nun macht das wird nicht erwähnt, da seine Perspektive fehlt und dies finde ich etwas schade.
Die Handlung und Feinheiten aus dem Buch mag ich gar nicht in meine Rezension hineinbeziehen, ist dieses doch eigentlich nur ein halbes!

Fazit: Die dunkle Königin reiht sich zwar nahtlos an seine Vorgänger an, was Geschichte, Qualität und Lesefreude angeht, doch ist es anders als die anderen, da liebgewonnene Hauptcharaktere nicht oder nur kaum zum Zuge kommen. Stattdessen wird der Fokus mehr auf die Handlung in und rund um Königsmund gelegt und sogar neue Charaktere betrachtet. Dennoch liest es sich genauso gut wie die anderen Bücher – es ist schließlich ja auch ein Buch vom Lied von Eis und Feuer – wenn ich auch sagen muss, dass gerade diese zwei Bände, die im Original ja nur einer sind, bisher den schwächsten Teil des Epos bilden.