Ein gefühlvoller Roman über die Liebe und die gesellschaftlichen Zwänge der 20er Jahre!
Bewertet mit 5 Sternen
Dieser Roman spielt in verschiedenen Zeitebenen: die junge Emma 1928, als alte Frau in der Gegenwart und zur Zeit ihrer Mutter Josephine 1903.
Dadurch bekommt der Leser Einblick in eine Epoche mit bahnbrechenden technischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Veränderungen.
Amélie Breton bringt den Zeitgeist im Roman mit einigen Themen zur Sprache: die Entwicklung des Automobils, die Pioniere der Luftfahrt, die ersten Fabriken, Modewelt und Schönheitsempfinden, Literaturzirkel, die Nutzung französischer Seebäder und die Emanzipation der Frau.
Denn die Rolle der Frau in der damaligen Zeit war wegen geltender Klassenschranken entweder in der Position von Dienstboten oder aber als Herrin des Hauses an der Seite ihres Mannes das schmückende Beiwerk, möglichst ohne eine eigene Meinung . Diese Erfahrung macht im Roman auch Emma, die ohne eine berufliche und finanzielle Grundlage von ihrem Vater/Ehemann abhängig ist.
Der Briefwechsel zwischen Paul und Emma geschieht in einer Sprache, die der Zeit angemessen wirkt. Man spürt darin ihre Seelenverwandtschaft und merkt das wachsende Interesse aneinander. Die Kurreise und ihr gemeinsames Treffen vor idyllischer Meereskulisse sind Liebesroman par excellence. Das Geheimnis der Eltern gibt der Handlung die benötigte Spannung und so bleibt der Roman eine unterhaltsame Lektüre bis zum Schluss.
In diesem Roman spürt man das Flair der 20er Jahre und erlebt wie aus einem Briefwechsel Liebe entstehen kann. Eine romantische Geschichte vor den Hintergründen der damaligen Zeit. Sehr schön zu lesen!