Rezension

Ein gefühlvoller und spannender Roman

Der Sommer, in dem es zu schneien begann
von Lucy Clarke

Bewertet mit 5 Sternen

Ein gefühlvoller Roman, den man kaum aus der Hand legen mag.

Inhalt

Die 29-jährige Eva ist seit 10 Monaten mit ihrem Mann verheiratet, den sie vor zwei Jahren kennengelernt hat. Er ist die Liebe ihres Lebens.

Doch bei einem gemeinsamen Wochenende am Meer kehrt Jackson von einem morgendlichen Angelausflug nicht zurück. Er ist von den Felsen gestürzt und wurde von den eisigen Fluten und den stürmischen Wellen verschlungen.

Der Verlust ihres geliebten Mannes reißt ein tiefes Loch in Evas Leben. Sie vermisst ihn jeden Moment und möchte ihre Trauer mit den Menschen teilen, die ihm nahe standen. Deshalb reist sie nach Tasmanien um seine Familie kennenzulernen, die sie bis dahin noch nie gesehen hat. Doch statt auf Mitgefühl stößt sie auf Ablehnung und eine Mauer des Schweigens.

Warum ist sie nicht willkommen und warum hat Jackson seit Jahren kein Wort mit seinem Bruder gewechselt?

Meine Eindrücke

Die Autorin beschreibt eindrücklich Stimmungen und Landschaften, sodass ich direkt in die Handlung eingetaucht bin und mitgefühlt habe. Sie erzählt ausführlich wie es Eva geht und man bekommt einen Eindruck davon, wie es für sie ist einen geliebten Menschen zu verlieren.

Zitat: Das hatte sie über die Trauer mittlerweile gelernt: Es gibt kein verlässliches Muster, und es wird auch nicht schrittweise besser. Die Trauer verändert sich vollkommen willkürlich. Sie wächst und schrumpft in Wellen und überfällt einen ständig aus dem Hinterhalt.

Als Gegenstück zu Evas Gefühlen und Erlebnissen kommt ab und zu Jackson am Ende eines Kapitels zu Wort so als würde er ein Gespräch mit Eva führen. Dadurch bleibt seine Figur lebendig und präsent.

Als Eva in Tasmanien auf der Insel Wattleboon ankommt, wo Jacksons Bruder Saul lebt, wird sie von folgendem Schild begrüßt:

Bitte legen Sie Ihre Uhr ab und entfernen Sie den Akku aus Ihrem Handy!Sie sind jetzt auf Wattleboon!

Hier kommt Eva zur Ruhe. Sie lernt Tiefseetauchen und lässt dabei alles hinter sich, vergisst alles um sich herum, taucht sprichwörtlich ab. So ging es mir auch mit dem Buch. Ich bin erst wieder aufgetaucht, als ich es verschlungen hatte.

Doch immer wieder wird diese Ruhe von Puzzlestücken aus Jacksons Vergangenheit erschüttert und Eva weiß bald nicht mehr was sie glauben soll, wodurch die Handlung immer spannender und fesselnder wird.

Das Meer spielt immer wieder eine Rolle. Man merkt, dass die Autorin es liebt und bekommt eine Vorstellung davon wie schön und faszinierend dieses Element sein kann, wenn man sich darauf einlässt.

Die Wellen des Meeres finden sich auf dem schönen Cover wieder. Es ist ein echter Blickfang und fällt sicher vielen Lesern ins Auge.

Fazit: Ein gefühlvoller Roman, den man kaum aus der Hand legen mag.