Rezension

Ein gefühlvolles und spannendes Buch indem nicht alles gut wird.

So wie die Hoffnung lebt
von Susanna Ernst

Bewertet mit 5 Sternen

Die ersten 18 Seiten waren für mich schon sehr hart zu lesen und ich musste öfter schlucken, damit ich nicht anfange zu weinen. Das Buch hat mich von Anfang an gepackt. Katie und Jonah haben schreckliche Dinge in ihrer Kindheit erlebt und müssen selber herausfinden, wie sie am besten damit umgehen. Jonah drückt seine Gefühle in der Malerei aus, doch Katie hört auf zu sprechen. Sie versteht die Welt nicht mehr. Sie ist doch erst acht Jahre alt, als sie das alles miterleben muss. Als Jonah in das Kinderheim kommt, in das auch Katie lebt, ist er sofort fasziniert von diesem kleinen Mädchen, was einfach aufgehört hat zu sprechen. Und er will ihr helfen. Für sein Alter ist er sehr schlau und um ihr zu helfen liest er ein Buch, das viele Kinder nicht verstehen würden. Irgendwie gelingt es ihm, dass Katie anfängt mit ihm zu sprechen. Erst nur einzelne Worte, leise und kaum hörbar. Doch dann blüht sie in seiner Gegenwart auf und hört gar nicht mehr auf damit. Doch in Gegenwart anderer kann sie immer noch nicht reden. Jonah erzählt seinem neuen besten Freund Milow davon und sie bekommen es hin, das Katie bald auch mit ihm spricht und dann mit anderen. Doch bald darauf wird das Kinderheim umstrukturiert und nur noch Jungs dürfen dort wohnen. Katie und Jonah verlieren sich aus den Augen...
Jonah kann damit nicht leben und verbringt jede Minute damit, Katie wieder zu finden. 17 Jahre später gelingt es ihm. Doch die Frau, die vor ihm steht ist jemand ganz anderes, oder vielleicht doch nicht?
Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich Menschen mit schlimmen Erlebnissen umgehen, aber auch gut so. Nicht jeder findet den richtigen Weg, weshalb es wichtig ist, Menschen an seiner Seite zu haben, denen man viel bedeutet. Susanna Ernst hat hier eine wunderbare, rührende Geschichte geschrieben, die mich oft den Atem hat anhalten lassen. Es war gefühlvoll und spannend. Doch leider hat nicht immer alles ein gutes Ende. Die Autorin hat mich des öfteren auch sehr traurig gemacht. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, gab ich es direkt meiner Mama weiter und ich denke, ich hörte mich nicht anders beim Lesen an, als sie. „Schhhh; Ohhhh; Ich muss weiter lesen; Oh Nein!; Oh Gott.“ Das waren nur einige ihrer Meldungen zwischendurch und jedes mal musste ich fragen, wo sie gerade ist, damit ich ihr nichts verrate. Aber wie ihr seht, bekommt ihr durch diese Rezension sogar zwei Meinungen, denn sie hatte dieses Buch sehr schnell durch, genau, wie ich.