Rezension

Ein Geheimtipp für Freunde von Horror- und Gruselgeschichten.

Dark Sights - Karin Elisabeth

Dark Sights
von Karin Elisabeth

Bewertet mit 5 Sternen

# worum geht’s eigentlich? #

&

# und wie war es? #

 

Mir war mal wieder nach Kurzgeschichten. Passend dazu erschien kürzlich im „Amrûn Verlag“ die Anthologie „Dark Sights“ von Karin Elisabeth.

Schon äußerlich hat mich Dark Sights direkt angesprochen. Die Covergestaltung von Mark Freier lädt gerade dazu ein zu diesem Werk zu greifen. Düster romantisch aber auch geheimnisvoll schaurig.

Die aufwändige Gestaltung setzt sich auf im Inneren fort. Eine schwarz-weiße Illustration (von Svart Myr) leitet jede Geschichte ein. Anfangs vielleicht nicht verständlich, am Ende aber überaus passend zu der jeweiligen Erzählung.

Auf knapp 150 Seiten werden 8 Geschichten erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei der Geschichten haben es mir besonders angetan: „Die Gabe“ und „Der Wechselbalg“. Ich möchte hier gar nicht zum Inhalt kommen, denn die Erzählungen muss man selbst erkunden und auf sich wirken lassen.

Gerade in „Die Gabe“ war es bei mir wirklich ein „auf sich wirken lassen“. Die Autorin spielt hier sehr geschickt  mit Bildern, die noch immer jeder im Kopf hat. Das brillante an dieser Geschichte ist der langsame Aufbau. Im Kopf kommen immer mehr Puzzleteile zusammen. Auf einmal passen alle Einzelteile und es bleibt das Bild vor Augen, das Grauen im Kopf, die Beklemmung im ganzen Körper. Nach dieser Geschichte hatte ich noch den Rest des Tages einen großen Elefanten auf der Seele sitzen. „Die Gabe“ ließ und lässt mich nicht mehr in Ruhe.

Ganz anders war da „Der Wechselbalg“. Während „Die Gabe“ in der heutigen Zeit spielt, begibt sich die Autorin mit ihren Lesern in „Der Wechselbalg“ auf eine Zeitreise. Dort ist mir insbesondere die lyrische Sprache aufgefallen. Es war wie eine wunderschöne, schaurige Ballade, man konnte in den Worten versinken.

Ohne viel Blut zu vergießen hat Karin Elisabeth in „Dark Sights“ packende Horrorgeschichten zusammen getragen. Am Ende hat mich die Vielfalt der Erzählungen, aber auch diese ganz eigene Art zu schreiben, dieses beklemmend-eindringliche Gefühl zu erwecken, überzeugt.

Ein Geheimtipp für Freunde von Horror- und Gruselgeschichten.