Rezension

Ein gelungener Abschluss, der zum Nachdenken anregt.

Amor-Trilogie 03: Requiem - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 03: Requiem
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

ZITAT:

So ist die Vergangenheit.

Sie treibt dahin, lässt sich nieder.

Wenn man nicht aufpasst, wird man darunter begraben.

Hana

 

MEINE MEINUNG:

Da der Klappentext eigentlich schon alles Wichtige zusammen gefasst hat und dies der Abschluss dieser Trilogie ist, komme ich direkt zu meiner Meinung.

 

Der rote Faden, das angestrebte Ziel dieses Abschlusses, ließ auf sich warten, die Handlung stagnierte und bekam erst später Antrieb durch ein Wiedersehen und steuerte dann konstant auf das Finale zu.

 

Viel Kritik hagelte es von anderen Seiten für das unvollständige Ende und ich muss zugeben, dass ich, wenn ich es nicht besser wüsste, gedacht hätte, dass dieses Buch nur ein Zwischenteil einer Reihe ist und eine Fortsetzung folgt.

Vieles bleibt offen, einige Fragen, die kurz vor Ende aufgeworfen wurden hätten noch beantwortet werden können, aber enttäuscht bin ich nicht.

Denn die fast schon poetische Geschichte von Lena hat die Autorin in meinen Augen passend beendet und damit die Schwerpunkte Freiheit und Liebe noch einmal wirken lassen.

 

Lauren Oliver's Abschluss regt zum Nachdenken an, lässt die gesamte Geschichte nochmal aufblühen, gibt Raum für weiterführende Fantasien und setzt ein Zeichen.

Schon im Verlauf hat sie eindrucksvoll verständlich gemacht, dass Freiheit und Liebe auch immer mit Einschränkungen und einer Weiterentwicklung verbunden sind.

 

Ich konnte Lena's Handlungstränge und Gedanken verstehen, ihre Unsicherheit, nachdem Alex und sie sich derartig verändert hatten. In einer schutzlosen Welt braucht man Halt, die Lena bei Alex nicht finden konnte und woanders fand, aber Gefühle lassen sich nicht einfach ausknipsen und so entstand ein Teufelskreis, der einen Großteil des Geschehens ausgemacht hat.

 

Trotz des Stillstands in der weiterführenden Handlung wurde ich wieder mit einem weichen, einnehmenden Schreibstil in die Geschichte hineingezogen, habe mit Lena, Alex, Julian, Hana und den andern Figuren gehofft, gelitten, gezittert und seelisch mitgekämpft, wurde enttäuscht, auch mal verraten und im Stich gelassen und blicke auf eine gelungene, facettenreiche, unglaublich und dennoch überzeugende, einzigartige und wundervolle Trilogie zurück, die für mich am Ende noch nicht zu Ende war, sondern in meiner Fantasie ihren maßgeschneiderten Schlussakkord fand.

 

ZITATE:

"Das ist das Gesetz der Wildnis: Du musst größer, stärker und härter sein. Du musst verletzen oder du wirst verletzt. "

Lena

 

"Perfektion ist ein Versprechen; sie bestärkt uns darin, dass wir Recht haben."

Hana

 

"So sah das Bild der Welt aus, vor der er immer gewarnt worden ist: Eine Welt der Krankheit ist eine Welt aus Chaos und Dreck, Selbstsucht und Unordnung. "

Lena

 

MEIN FAZIT UND BEWERTUNG:

Lauren Oliver hat mich mit "Requiem" nicht enttäuscht, sondern mit ihrer Geschichte zum Nachdenken gebracht.

Liebe ist nicht immer rosarot, sondern auch mal Leid, Trauer und Kampf.

Und Freiheit ist nicht einfach frei sein, sondern auch Entbehrung, Verlust und Verzicht.

Mit der Armor Trilogie hat die Autorin gezeigt, dass vermeintlich positive Dinge auch immer negative Seiten aufwerfen, die den Menschen erst bewusst werden, wenn sie es erleben.

Trotz einiger Schwächen eine gelungene Buchreihe auf die ich mit positivem Gefühl zurückblicke.

Idee: 3/5

Umsetzung: 4/5

Charakterdarstellung: 4/5

Schreibstil: 5/5

Tiefgang: 3,5/5

Spannung: 4/5

 

Gesamtbewertung:

4 von 5

 

©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt

 

Reihen Bewertung: 4 von 5 Schmetterlinge