Rezension

Ein gelungener Auftakt!

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel - Rick Riordan

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
von Rick Riordan

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Der Gott Apollo ist bei seinem Dad Zeus in Ungnade gefallen, woraufhin man ihm seine Unsterblichkeit nimmt und er als Mensch auf der Erde wandeln muss. Aber damit nicht genug; er wird zusätzlich zum Diener einer zwölfjährigen Halbgöttin Meg rekrutiert, die ihn zwischen Mülltonnen vor einer Straßenbande rettet. Zusammen machen sie sich auf zum Camp Half-Blood, wo Apollo sich Hilfe erhofft. Doch er stellt schnell fest, dass es dort auch nicht ungefährlich ist, denn immer mehr Campbewohner verschwinden und als als wäre das nicht genug erfährt Apollo, dass sämtliche Orakel von seinem alten Feind Python besetzt wurden. Dieser hat sich mit einigen sehr mächtigen Widersachern verbündet und zusammen haben sie vor, die Welt unter ihre Kontrolle zu bekommen. Zusammen mit Meg versucht Apollo, dies zu verhindern, doch leider ist das nicht so einfach wie anfangs angenommen, denn es kommt zu einigen verblüffenden Wendungen.

 

Meine Meinung:

Die Idee, dass ein Gott menschlich wird finde ich sehr originell und der Autor hat die Geschichte auch aus Sicht des (jetzt nicht mehr) Gottes sehr authentisch wiedergegeben. Da ich bereits die Percy Jackson-Reihe gelesen hatte, war es super, einige Personen aus bereits gelesenen Büchern einige Zeit später kennen zu lernen. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass ich die anderen Reihen noch nicht gelesen habe und mir das während des Lesens auch aufgefallen ist. Dadurch habe ich einige Insider nicht verstanden und hatte sogar Probleme, den ein oder anderen Charakter eindeutig einzuordnen, was Lesern der anderen Reihen sicherlich nicht passiert ist. Ich finde, dass zum Lesen dieser neuen, unabhängigen Reihe kein Vorwissen über die anderen Reihen vorausgesetzt werden sollte, denn diese Reihe mag zwar Elemente mit anderen Büchern des Autors gemeinsam haben (es spielt schließlich in derselben Welt), ist aber in sich eigenständig und sollte auch deshalb vom Autor als solche behandelt werden. Die Story an sich war spannend und packend, allerdings war die große Enthüllung am Ende des Buches keine ganz so große Überraschung wie sie vielleicht hätte sein können, gefesselt hat sie mich dennoch.

Die Charaktere, die ich jedoch wiedererkannte beziehungsweise neu kennenlernte, waren überaus detailliert ausgearbeitet und sehr individuell. Besonders die Hauptfigur Apollo, die zwar arrogant, selbstzentriert und überheblich scheint, ist aus seine eigene Weise liebenswert. Auch die Nebencharaktere fand ich klasse, und obwohl man mit einer größeren Anzahl von neuen Protagonisten konfrontiert war, waren sie dank ihrer ganz eigenen Persönlichkeiten leicht auseinanderzuhalten (na ja, bis auf einen, an den ich mich partout nicht erinnern konnte). Aufgefallen ist mir außerdem die Art, mit der speziell die Camper miteinander umgehen. Ich fand es wunderbar wie offen, freundlich und respektvoll alle dort waren obwohl sie sich nicht unbedingt alle sonderlich leiden konnten. Es war toll zu sehen, dass dort jeder seine eigene Persönlichkeit ausleben konnte und dafür akzeptiert wurde und sich nicht dafür rechtfertigen musste. Das war sehr erfrischend zu lesen, denn soweit ich das sehe, findet man so etwas in Jugendbüchern leider nicht allzu oft.

Mit Abstand am besten hat mir an diesem Buch jedoch der Schreibstil gefallen und er ist auch der Grund, weshalb ich mir auf jeden Fall noch weitere Reihen des Autors zulegen werde. Das Buch ist sehr flüssig und vor allem amüsant geschrieben, denn immer, wenn es drohte, allzu ernst zu werden, kam von Apollo eine einzige kleine Bemerkung am Rande, die mich mehr als einmal zum Kichern gebracht hat. Dadurch war das Buch alles in allem sehr unterhaltsam, leicht zu lesen aber gleichzeitig durch eine gute Story auch spannend.

Durch diese lockere, witzige Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht, merkt man natürlich, dass es ein Jugendbuch ist, aber das macht meiner Meinung nach überhaupt nichts, denn es wurde ja für exakt diese Zielgruppe geschrieben.

 

Fazit:

Mir haben sowohl die Charaktere, als auch die Story und besonders auch der Schreibstil sehr gut gefallen, obwohl ich es wie bereits erwähnt schade finde, dass man sich teilweise ein wenig außen vor fühlt, wenn man die anderen Bücher des Autors nicht gelesen hat. Und obwohl die Handlung sehr schön ausgearbeitet und spannend gehalten wurde, fand ich das Finale des ersten Bandes doch ein klein wenig vorhersehbar, hoffe hier aber auf die nächsten Bände, die ich mir definitiv zulegen werde!