Rezension

Ein gelungener Auftakt.

Rachesommer - Andreas Gruber

Rachesommer
von Andreas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Willkommen in der Welt von Walter Pulaski in Leipzig und Evelyn Meyers in Wien.

Zwei Protagonisten die unterschiedlicher nicht sein können, lösen am Ende gemeinsam einen Fall.

 

Unter den mysteriösesten Umständen sterben vier wohlhabende Männer unter ihnen auch ein Kollege von Rechtsanwältin Meyers, weshalb diese darauf aufmerksam wird und nicht weiter an einen Zufall glaubt.

Zur gleichen Zeit begehen mehrere jugendliche Insassen psychiatrischer Kliniken Selbstmord. Kommissar Pulaski wird misstrauisch und beginnt Nachforschungen anzustellen, die ihn zutiefst erschüttern und mit Evelyn zusammenbringen.

Anfangs glaubt man als Leser keinerlei Zusammenhang bei den Fällen der beiden feststellen zu können und doch passiert es nach und nach, dass sich einzelne Teile zusammenfügen. Herr Gruber versteht es damit das Ende unvorhersehbar zu gestalten.

 

Die beiden Protagonisten sind sympathisch und lebensnah gezeichnet. Zum einen haben wir den alleinerziehenden Kommissar Pulaski, der sich nach dem Krebstod seiner Frau in den Kriminaldauerdienst versetzen lies um mehr Zeit für seine Tochter zu haben, aber auch, weil er schweres Asthma hat.

Hinzu kommt die junge Rechtsanwältin Evelyn Meyers, deren Traum es ist irgendwann als Strafverteidigerin zu arbeiten. Hierzu muss sie jedoch zunächst ihr Trauma, eine Entführung inklusive den Tod ihrer Schwester verarbeiten.

Beide Charaktere wirken nicht inszeniert, sondern wie aus dem Leben gegriffen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und doch ergänzen sie sich gut.

 

Der Schreibstil von Andreas Gruber ist klar, deutlich und flüssig. Ohne viel Firlefanz versteht er es von Anfang an Spannung aufzubauen. Die Geschichte beginnt aus verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten, bis diese aufeinandertreffen und zusammen agieren. Die Kapitel haben eine angenehme Kürze und der Spannungsbogen ist von Seite eins bis zum Schluss gegeben. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Es ist mein erster Gruber, aber es wird definitiv nicht der letzte sein.