Rezension

Ein gelungener Auftaktband

Der Thron von Melengar - Michael J. Sullivan

Der Thron von Melengar
von Michael J. Sullivan

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Die beiden Auftragsgauner Hadrian und Royce sind ein sehr erfolgreiches Gespannt. Ihre Auftraggeber sind reiche Edelleute, die sich nicht die Hände schmutzig machen, aber ihrem Ruhm etwas weiterhelfen wollen. Beide handeln nach klaren Regeln und eine davon besagt, dass sie nicht vorschnell einen zu verlockenden Auftrag annehmen. Doch was wären Regeln, wenn man sie nicht auch mal brechen könnte? Hadrian wird von einem unbekannten Edelmann beauftrag ein Schwert aus der königlichen Kapelle zu stehlen. Ein einfacher Auftrag, der nicht nur viel Geld, sondern auch eine gute Tat verspricht. Doch dann kommt alles ganz anders. Der König liegt ermordet hinter dem Altar und Royce und Hadrian finden sich schnell in einem Hinterhalt wieder. Wie konnten sie nur so blind in eine Falle laufen? Können sich die beiden Trickdiebe aus dieser misslichen Lage befreien? Wer war der wirkliche Mörder und wen können die beiden überhaupt noch trauen? Eine spannende Geschichte beginnt die viele Abenteuer, Verrat, Schwertkämpfe, Liebe und eine eine Prise Magie bereit hält.

Meinung: Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und lässt sich gut lesen. Sprachlich ist der Roman angenehm erfrischend geschrieben und verliert sich nicht in zu vielen unnötigen Details und Nebensätze. Die Szenen mit Hadrian und Royce sind sehr unterhaltsam mit einer großen Prise Witz und Charme. Ich habe schon lange nicht mehr so einen frischen Fantasy-Roman gelesen, bei dem man sofort in die Geschichte einsteigt. Die Welt kommt ohne tausend Fachbegriffen aus, steht für sich und wird nicht unnötig aufgebauscht. Dieser Fantasy-Roman wird nicht umsonst mit den wunderbaren Romanen von Patrick Rothfuss verglichen. Für mich ist die Mischung zwischen ernsthafter, spannungsgeladener Geschichte und witzigen Zwischenszenen sehr gut gelungen. Die Diebe sind so gewitzt und überzeugend dargestellt, dass es dem Leser automatisch immer wieder ein Schmunzeln entlockt.

Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam. Die Charaktere lernt man im Verlauf des Buches immer besser kennen, auch wenn dort noch viel Potenzial für die nächsten Bände bleibt. So weiß man am Ende des Buches leider noch nicht besonders viel über die Hintergründe und die Vergangenheit der beiden Diebe. Ihre Fähigkeiten sprechen jedenfalls für sich und beide sind sich dessen auch bewusst. Für die Folgebände würde ich mir daher noch mehr Charaktertiefe wünschen.

Das Cover hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn es mir vielleicht etwas zu typisch ist. Ich mag bei Fantasy-Romanen lieber stimmungsvolle Aquarelle oder imposante Grafiken. Fotografien oder Cover mit Gesichtern und Menschen sind mir oft zu nichtsagend, weil man diese Art von Cover in letzter Zeit leider viel zu oft in den Regalen vorfindet. Somit hat dieses Buch leider keine großen Wiedererkennungswert, was bei dem wunderbaren Inhalt leider sehr schade ist. Ich hätte mir ein kreativeres Coverbild gewünscht, zumal es ja auch nicht nur um einen Dieb geht, sondern um zwei. Deswegen finde ich das Cover mit nur einer Person leider etwas unpassend.

Fazit: Ein gelungener Auftaktband mit viel Potential für die Folgebände.