Rezension

Ein gelungener Jugendroman nicht nur für Jugendliche

White Zone - Letzte Chance - Katja Brandis

White Zone - Letzte Chance
von Katja Brandis

~~Sechs straffällig gewordene Jugendliche werden im Jahr 2030 für eine Resozialisierungsmaßnahme ans Ende der Welt geflogen, in die Antarktis. Dort müssen Kaya, Benny, Crash, Dattel, Seven und Fee auf einer verlassenen Forschungsstation lernen, die nächsten 3 Monate miteinander auszukommen und füreinander zu sorgen. Doch das gestaltet sich bei 6 pubertären kriminellen Jugendlichen als gar nicht so leicht, denn die Charaktere von ihnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Und es gibt nur zwei erwachsene Betreuer für sie, Martin und die Köchin Sara, die aber genauso miserabel kocht wie sie auf die Kids aufpasst. Allerdings geschehen merkwürdige Dinge auf der Station und schnell wird der Gruppe klar, dass sie nicht die Einzigen auf der Forschungsstation Neumeyer III sind. Es verschwinden Dinge und deutliche Aufforderungen, dass sie verschwinden sollen, werden an einen Spiegel geschrieben. Jemand möchte offensichtlich die Station wieder für sich allein haben. Doch das ist noch das harmloseste, mit denen sich die Gruppe auseinandersetzen muss. Bei einem Ausflug werden sie Zeuge einer brutalen Walfangaktion und die 6 Jugendlichen fassen einen Plan, wie sie diesen stoppen wollen. Dann überschlagen sich die Ereignisse und es geht plötzlich um Leben und Tod für einige…..

„White Zone – Letzte Chance“ ist der neueste Jugendroman der Autorin Katja Brandis. Es ist mein 2. Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und ich bin wieder sehr begeistert gewesen. Ihr Schreibstil ist einfach toll zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten des Buches. Bei ihr gibt es immer eine Portion Fiktion gepaart mit einem brisanten Thema, auf welches sie aufmerksam machen möchte. Ihre Jugendbücher spielen meist in der Zukunft, so auch hier im Buch. Sie schreibt das Jahr 2030, es gibt Communicatoren, Datenbrillen und andere technische Raffinessen und ohne Internet und Technik funktioniert eigentlich gar nichts mehr, nicht mal der nächtliche Gang zur Toilette, weil es keine Lichtschalter mehr gibt und alles per Sprachansage gesteuert ist. Das setzt die Kids natürlich vor eine große Herausforderung, denn weder funktionieren ihre Datenbrillen in der Antarktis, noch gibt es sprachgesteuerte Technik auf der alten Forschungsstation und Internetzugang hat jeder Jugendliche nur eine Stunde am Tag, unter der Voraussetzung, dass sie sich anständig benehmen. Da ist Stress vorprogrammiert. Aber das ist heutzutage auch schon öfters wünschenswert, man sollte vielmehr auf internetfreie Zeit achten, denn wenn ich mir die Kids so anschaue, da geht auch nichts mehr ohne Handy und Co., aber die Nachbarskinder kennt man nicht, mit denen man abhängen könnte.

Das Buch ist meist aus der Sicht der Jugendlichen Crash geschrieben, sie ist hier die Hauptprotagonistin. Crash, der Name ist Programm ihrer früheren kriminellen Machenschaften, liebte es, Autos zu Schrott zu fahren. Doch damit soll nun Schluss sein. Sie war mir beim Lesen sofort sympathisch und als Charakter finde ich sie sehr gut dargestellt. Die anderen 5 Jugendlichen lernt man im Laufe des Buches auch näher kennen. Mit einigen wurde ich warm, bei anderen konnte ich mich einer Antipathie nicht verwehren. Das lag aber nicht am Charakter an sich, sondern an den Handlungen und den Entwicklungen des Plots, die denjenigen von der Autorin zugedacht waren.

Katja Brandis ist es mit dem Buch wieder gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite an das Buch zu fesseln und am Ende……ja, da rollte die ein oder andere Träne, was ich so nur sehr selten erlebe bei mir und zeigt, wie emotional ich besonders mit der Hauptprotagonistin Crash mitgelitten habe.

Wieder einmal konnte ich feststellen, dass ich auch Jugendbücher, so sie denn gut geschrieben sind, sehr gern lese. Bei Katja Brandi´s Büchern ist das auf alle Fälle so,das nächste Buch von ihr liegt schon zum Lesen bereit und ich freue mich darauf.

Natürlich kann ich für „White Zone – letzte Chance“ nur volle Sternenanzahl und eine Leseempfehlung geben, es hat mich vollauf begeistert.