Rezension

Ein gelungener Krimi!

Schattenfreundin - Christine Drews

Schattenfreundin
von Christine Drews

Inhalt:
Katrin ist gerade mit ihrer Familie nach Münster gezogen und macht im Umzugsstress die Bekanntschaft mit Tanja. Die beiden kommen sich schnell näher, sodass Katrin nicht zweimal überlegen muss als sie ganz plötzlich einen Babysitter braucht: Tanja soll auf den kleinen Leo aufpassen. Doch sie bringt den Kleinen am Abend nicht wie verabredet nach Hause und auf dem Handy ist sie nicht erreichbar. Schon bald ist klar, dass sie Leo entführt hat. Aber wieso? Warum ausgerechnet Leo? Hat Katrin Tanja etwa zu schnell ihr Vertrauen geschenkt?

Sprache:
Der Schreibstil hat mir sofort sehr gut gefallen - er war alltäglich, aber trotzdem auf besondere Weise erfrischend. Dadurch ließ sich das Buch super lesen und ich wurde nicht gelangweilt. Stattdessen hat mich der Schreibstil eher gefesselt, sodass auch die Handlung mit jeder Seite interessanter für mich wurde. Außerdem versteht sich die Autorin darauf schon mit bloßen Worten viel Spannung aufzubauen, was mir sehr gut gefallen hat. Das hat das Buch in meinen Augen echt lesenswert gemacht.

Charaktere:
Obwohl die meisten Charaktere mich etwas an Stereotypen erinnert haben, mochte ich die meisten dann doch nach einiger Zeit. Insbesondere Katrin kommt sehr gefühlsecht rüber, weswegen man als Leser ganz doll hofft, dass Leo endlich gefunden wird. Sehr gut gelungen finde ich aber auch, dass sich die Beziehungen zwischen einzelnen Charakteren so rapide verändern. Das hat mich sehr gefesselt und gleichzeitig war es interessant zu beobachten.
Außerdem hat es mir sehr gut gefallen, dass die Ermittler auch noch eigene Sorgen haben und nicht nur von einer Seite beleuchtet werden. Dadurch wird die Geschichte viel lebendiger.

Handlung:
Zu Beginn dachte ich, dass hier so eine typische Entführungsgeschichte vorliegt - aber es war dann doch etwas anders als gedacht. Das Buch hat viel mehr geboten, als man nach einigen Kapiteln erwartet, weil das Motiv von Tanja sehr verstrickt und ziemlich genial ausgetüftelt ist. Dementsprechend dauert es auch erstmal eine Weile bis es endlich richtig spannend wird, aber das Finale und die gefühlvolleren Szenen machen das wett.
Schön fand ich außerdem, dass durch E-Mails und SMS der Täterin immer mal wieder die Spannung angeheizt wurde und gleichzeitig ein bisschen Abwechslung in das Geschehen gebracht wurde. Schade finde ich allerdings, dass am Ende doch noch ein paar kleinere Fragen unbeantwortet bleiben.

Ein gut gelungener Krimi, der für einige spannende Lesestunden sorgt!