Rezension

ein gelungener Mix aus schwarzem Humor, Spannung und Übernatürlichem

Die letzten Tage des Jack Sparks - Jason Arnopp

Die letzten Tage des Jack Sparks
von Jason Arnopp

Bewertet mit 5 Sternen

Jack Sparks, seines Zeichens bekennender Atheist und Freund der wissenschaftlich beleg- oder widerlegbaren Dinge, möchte sein nächstes Buch dem vermeintlich Übernatürlichen widmen.

Er wird Zeuge eines Exorzismus bei einem 13-jährigen Mädchen, doch selbst ihr Erbrechen rostiger und blutiger Nägel sind für ihn bestenfalls gelungene „Special effects“. Na dann wollen wir doch mal sehen, ob er in seinen „letzten Tagen“ nicht noch eines besseren belehrt wird ;)

„Die letzten Tage des Jacks Sparks“ ist ein Horror Thriller, der sich mit dem Paranormalen befasst, aber auch den unterschiedlichen Sichtweisen zu dieser Thematik. Egal ob man nun spirituell offen, eher ein Mensch der Wissenschaft, oder auch einfach nur Atheist ist - hier wird jeder Potential für Gedankengänge und/oder Diskussionen finden. Wir werden nämlich nicht nur Zeugen von zugegeben oftmals brutalen, schmerzhaften und blutigen Schilderungen (Achtung, diese sind natürlich inklusive Kraftausdrücke, Flüche und Ähnlichem) sondern eben auch von Jacks völliger Ignoranz diesem Thema gegenüber. Allein schon das ließ zumindest mich des Öfteren grübeln.

Jack selbst ist ein doch recht arroganter, selbstverliebter und großkotziger Zeitgenosse, dementsprechend derb und herablassend ist auch der Humor im Allgemeinen sowie die Witze auf Kosten anderer. Ich musste regelmäßig lachen wegen seiner nervigen, schnoddrigen Art, den doch ziemlich bildhaften Vergleichen sowie den recht blumig erzählten Szenen. Für mich bedeutet das einen hohen Unterhaltungswert, zumal es natürlich immer hilfreich ist, wenn der Autor gut den Humor des jeweiligen Lesers trifft.

Alles in allem klingt das bisher Geschriebene wohl doch recht spaßig, dazu muss ich jedoch sagen: Mitnichten. Denn wir reden nach wie vor von einem Horror Thriller, in dem es wie gesagt stellenweise doch blutig zugeht und der andernorts auch sehr spooky wird. Also bei mir hat sich während des Lesens definitiv die ein oder andere Gänsehaut eingeschlichen, auch wenn Jack das Ganze immer als „Fake“ darstellt. Zumindest zu Beginn…

Und wer jetzt schon dachte, dass das Buch für ihn interessant sein könnte, der hat das Wichtigste noch gar nicht gehört. Denn die Geschichte nimmt ab ca. der Hälfte nochmal eine doch recht unerwartete Wendung, die jegliche Komponente nochmals potenziert! Mehr Spannung, mehr Unerwartetes, aber auch mehr Grusel und Brutalität. Mir hat diese Wendung extrem gut gefallen und an ein Unterbrechen des Buchs war ab diesem Moment für mich nicht mehr zu denken. Vor allem, weil die Story mit jeder Seite runder wird und trotz aufkommender neuer Fragen, vieles andere "abarbeitet". Es hat richtig Spaß gemacht diese Entwicklung zu beobachten, zumal sie ja auch Jack selbst betrifft.

Für mich ein gelungener Mix aus schwarzem Humor, Spannung und Übernatürlichem, den ich bedenkenlos jedem empfehlen möchte, der kein Problem mit blutigen und grusligen Details hat ;)