Rezension

Ein gelungener Start in die Reihe

Silberdrache - Angie Sage

Silberdrache
von Angie Sage

Bewertet mit 4.5 Sternen

Vor langer Zeit gab es in unserer Welt Drachen. Doch dann entwickelten manche Drachen eine Vorliebe für Menschenfleisch. Diese Drachen nannten sich Raptoren. Eines Tages kam ein Silberdrache und führte die Raptoren in eine andere Welt.

In unserer Welt wächst Sirin mit diesen Geschichten über Drachen auf. Und weil sie an diese Geschichten glaubt, wird sie gehänselt. Die andere Welt wurde im Laufe der Zeit von den Raptoren fast vernichtet. Deshalb suchen sie nach einem frisch geschlüpften Silberdrachen, um wieder einen Weg in unsere Welt zu finden. Dieser Silberdrache heißt Lysander und hat sich mit dem Hirtenjungen Joss verbunden. Er hat ganz gewiss nicht die Absicht, den Raptoren zu dienen…

Ich war sehr gespannt auf die neue Geschichte von Angie Sage. Denn Angie Sage ist schließlich nicht irgendeine Schriftstellerin. Sie ist die Autorin der „Septimus Heap“ Reihe. Damit hat sie die Messlatte für die Reihe um den Silberdrachen Lysander sehr hoch gelegt. Denn Septimus Heap ist für mich Fantasy mit viel Humor, Fantasie, einer abwechslungsreichen Handlung, originellen Ideen und tollen Charakteren. Mit einer neuen Kinder- bzw. Jugend-Fantasyreihe gegen sich selber anzutreten, ist bestimmt nicht einfach.

Was Angie Sage gut gelingt, ist die Zeichnung der Charaktere. Sie erschafft auch in diesem Buch wieder eine ganze Menge abwechslungsreicher Figuren. Da ist der leichtgläubige und naive Joss, der sich eine neue Familie wünscht und deshalb auf die böse und hinterlistige Demara Lennix hereinfällt, als diese ihm ein neues, sicheres Zuhause verspricht. Dann gibt es seine mutige und kluge Schwester Allie, die Joss stets zur Seite steht. Es gibt den Lennix Clan, der mit den Raptoren zusammen lebt. Die Autorin erschafft gute und böse Drachen, die über sehr menschliche Eigenschaften verfügen.

Die Erzählung löst in mir eine ganze Palette Emotionen aus. Ich sprühe über vor Glück, als Joss auf Lysander sitzt und die beiden ihren ersten Flug erleben. Ich erlebe Wut auf die grausame Demara, trauere immer wieder und freue mich auch immer wieder, wenn etwas gelingt.

Was mir bei diesem Buch jedoch wieder einmal aufgefallen ist, ist wie grausam und gewalttätig mittlerweile Kinder- und Jugendbücher sind. Dieses Buch soll geeignet für Kinder ab 11 Jahre sein. Ich habe da meine Zweifel, ob die Alterseinstufung gelungen ist. Auch finde ich, dass zu viel Trauerarbeit für das empfohlene Alter zu leisten ist in diesem Buch.

Die Geschichte selber ist abwechslungsreich, hat mehrere unerwartete Wendungen und bleibt dadurch spannend. Sie hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bände.