Rezension

Ein gelungenes Debüt

Schattenfreundin - Christine Drews

Schattenfreundin
von Christine Drews

 Zuerst wollte ich das Buch gar nicht lesen, da mir das Cover nicht sonderlich zusagte und da auch die Geschichte dahinter für mich sehr abgedroschen klang. Aber wie es nun mal sein sollte, habe ich es doch gelesen und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut, stattdessen habe ich es fast in einem durchgelesen. 
Katrin und ihr Mann Thomas ziehen aus beruflichen Gründen zurück in Katjas Heimatort Münster. Da Thomas viel arbeiten muss ist Katrin quasi mit Umzug und dem gemeinsamen Sohn Leo allein gelassen. Da trifft es sich gut, dass Katrin, als sie Leo in den Kindergarten bringt, mit der Mutter von Leos Kindergartenfreund Ben, Freundschaft schließt. Tanja scheint eine wahre Seelenverwandte von Katrin zu sein und die beiden unternehmen einiges gemeinsam mit den Kindern. 
Als plötzlich Katrins Vater stirbt und Leo am Tag der Beerdigung krank wird, bietet sich Tanja an auf den kleinen aufzupassen. Doch als Katrin und Thomas von der Beerdigung zurückkommen sind sowohl Tanja als auch Leo verschwunden. Aufgebracht fährt Katrin zu dem Haus von Tanja, aber dort wartet eine große Überraschung. Tanja ist gar nicht Bens Mutter, sondern nur seine Kinderfrau – und die ist verschwunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Was hat Tanja mit Leo vor? Und was haben Thomas und Katrins Vater damit zu tun?

Die im ersten Moment etwas „abgedroschen“ wirkende Geschichte ist gut ausgearbeitet und mit viel Emotion geschrieben. Man kann sich vor allem in Katrin hinein versetzen, auch wenn man selber keine Kinder hat. Die Ausflüge in das Leben der Ermittlerin Charlotte Schneidmann locker den Lauf der Geschichte etwas auf und geben ihr gleichzeitig noch mehr Tiefe. 
Wie es für mich üblich ist, habe ich oft versucht dahinter zu kommen, wieso Tanja Leo entführt hat und was Thomas und Katrin Vater damit zu tun haben, aber so auf der komplett richtigen Spur war ich bis zum Schluss nicht (das will schon was heißen).

Für mich finde ich an diesem Buch nur einen Kritikpunkt, denn etwas fehlt mir die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, gerade bei vermissten Kindern. Andererseits hätte ein aufkommen eben dieser Aufmerksamkeit den Verlauf der Geschichte wohl eher gestört als vorangebracht. 

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass „Schattenfreundin“ das Debüt von Christine Drews ist, dann kann ich nur noch sagen „Hut ab“ und ein gelungener Roman. Daher gibt es von mir auch 5 von 5 Sternen.