Rezension

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Ein gelungenes Debüt

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
von Ulla Scheler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Klappentext: „Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti – Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches ….“

Schon der erste Satz: „Zu meinem achtzehnten Geburtstag schenkte mir mein bester Freund Ben eine Sachbeschädigung.“ machte mich sehr neugierig auf die Geschichte und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Viele Stellen, Worte oder Absätze in diesem Buch ließen mich schmunzeln oder weinen. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich finde ihn leicht, modern und zeitgemäß. Ein neues Lieblingswort hat sich auch schnell gefunden: „umarmungskompatibel“. Großartig. Die Geschichte der beiden besten Freunde hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Zwischenzeitlich fand ich die Geschichte ein wenig schleppend, was sich aber schnell wieder geändert hat.

Eine Geschichte vom erwachsen werden, der Liebe und der schweren Vergangenheit von Ben, welche sich durch das komplette Buch wie ein roter Faden zieht. Erst im letzten Drittel des Buches erfährt man die wahren Beweggründe von Ben nach dem Wunsch einfach zu verschwinden, sich in Luft aufzulösen. Man wird ihn eh nicht vermissen, außer Hanna … und sie erhält ein Zeichen, wenn sie ihn wirklich kennt und liebt, wird sie ihn wiederfinden. Ben nutzte die Chance einer Legende, um dem bisherigen Leben zu entfliehen. Auch seine beste Freundin Hanna entpuppte sich nicht als seine große Liebe, sie hat auch Augen für einen anderen jungen Mann. Wieder eine Enttäuschung also nichts wie weg.

Die Trauer von Hanna trieb mir beim Lesen die Tränen in die Augen. Selten schafft es eine geschriebene Geschichte mich zum Weinen zu bringen.

Mein Fazit: Rundum ein gelungenes Debüt. Mir hat es sehr gut gefallen, einen halben Punkt ziehe ich allerdings für den etwas langweiligen, in die Länge gezogenen Mittelteil ab, aber die restlichen 4,5 Punkte kommen von Herzen. Der leicht weglesbare Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut und zauberte mir ständig ein Lächeln oder Tränen ins Gesicht. Gerne mehr davon.