Rezension

ein gelungenes Lesevergnügen

Die Köchin - Lebe deinen Traum
von Petra Durst Benning

Bewertet mit 5 Sternen

Südfrankreich, 1880. Während Fabienne mit ihrer Mutter die sorgfältig ausgesuchten Zutaten vorbereitet und zu köstlichen Gerichten verarbeitet nährt dies die Leidenschaft und Liebe zum Kochen bei der Siebzehnjährigen. Als jedoch die geliebte Mutter plötzlich stirbt gerät Fabiennes Welt komplett aus den Fugen. Einzig in der Flucht mit ihrem geliebten Eric sieht sie einen Ausweg für sich.

Doch die gemeinsamen Tage sind gezählt. Eine ungewöhnliche Begegnung später kann Fabienne als Küchenhilfe auf einem Weingut ihr Glück kaum fassen, sie kommt ihrer Leidenschaft Kochen wieder näher. Während Stephanie, ihre Retterin, das Leben als Spiel betrachtet und das Leben so aufregend wie möglich gestalten möchte schlägt das Schicksal bei Fabienne unbarmherzig zu. Schwere Entscheidungen stehen für die etwa gleichaltrigen Frauen an.

Schnell bin ich gefesselt von dem authentischen Ambiente und den bildstarken Schilderungen. Auf ihrer Reise begegnet Fabienne unterschiedlichsten Charakteren. Teils erweisen sich unscheinbare Aufeinandertreffen schicksalsträchtig. Überraschende Wendungen und tiefgründige Wesenszüge bergen Spannung und Hoffnungen. Ich mag das Buch kaum aus der Hand legen und erlebe emotionale Höhen und Tiefen mit der jungen Frau aus einfachen Verhältnissen. Sie wächst mir ans Herz mit ihren Eigenarten, ihrer anfänglichen Naivität und ihrer Leidenschaft.  

 

Gegen Ende des Buches baut die Autorin einen Zeitsprung ein und lenkt die Handlung bereits Richtung den Folgeband.

Im Anhang finden sich passende Rezepte um den Leseschmaus mit allen Sinnen zu genießen.

Dieser historische Lesegenuss lies mich abtauchen in die Geschichte, z. B. mit Neuanfängen die sich gut fühlen, aber immer wieder in Stücke brechen. Einige Wegbegleiter bleiben treu an der Seite der aufstrebenden Köchin, wenn auch unterschiedlich intensiv. Von anderen lesen wir in einem verflochtenen Nebenstrang.

Fabienne wird zur starken Frau die sich ihren Weg erkämpft. Mehr vom Inhalt mag ich nicht verraten, es würde Spannung verloren gehen.

Die fiktive Erzählung wird in teilweise historisch fundiertem Rahmen eingebettet und könnte  sich so abgespielt haben. Zeitgeschichtliches Ende des 19. Jahrhunderts fließt in die Handlung mit ein.