Rezension

ein gelungenes und komplexes Finale

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Inhalt:
Die Ideen steigen immer weiter zwischen den Seiten der Welt auf und werden zur größten Bedrohung, die die Welt der Bibliomantik je gesehen hat. Sie verschlingen ein Refugium nach dem anderen und die Nachtrefugien mit den zahlreichen Tintlingen stehen kurz davor, vernichtet zu werden.

Daher sollen alle Portale zu den Refugien verschlossen werden – ganz gleich, was mit all jenen passiert, die sich noch dort befinden.

Furia findet heraus, was genau die Ideen sind und woher sie kommen – doch genau damit nimmt die Geschichte erst ihren Lauf.

Meinung:
Ich war sehr gespannt, wie Kai Meyer seine Reihe beenden würde und konnte es kaum erwarten, mit dem Lesen zu beginnen.

Erneut erzählt der Autor die Geschichte in dritter Person und der Leser bekommt gleich zu Beginn durch kurze Kapitel einen Einblick, wer sich gerade wo befindet. Während Isis und Duncan nach einer Möglichkeit suchen, Furia zu retten und Isis schwer mit ihrer Absolon-Sucht zu kämpfen hat, befindet sich Furia in den Nachtrefugien, wo sie an der Seite von Bibliomantik-Erfinder Siebenstern mehr über das große Ganze erfährt.

Doch diese beiden bleiben nicht die einzigen Handlungsstränge in „Blutbuch“ – denn die Welt der Bücher ist komplex und der Leser wird von Kai Meyer an die Seite einer Vielzahl von Charakteren gestellt, von denen auch welche ihre ganz eigenen Ziele verfolgen. So wird es, was die Handlung angeht, definitiv nicht langweilig. Ständig passiert in einer der Perspektiven etwas und die Handlung wird unterbrochen, um sich einer anderen Figur zu widmen. Wer nicht allzu viel Zeit hat, am Stück zu lesen, könnte hier seine Probleme mit dem „was ist zuletzt passiert“ haben.

Kai Meyers Schreibstil ist erneut sehr bildhaft und die Beschreibungen sehr ausführlich. Neue buchfantastische Wesen werden eingeführt (Leseratten!) und die Verkettung von aktuellen Ereignissen, die sich auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft auswirken, machen die Geschichte noch komplexer, als sie sowieso schon war. Auch bekommt „der Autor“ (warum nur hatte ich ständig die Bilder von Kai Meyers Schreibhaus im Kopf?) eine Rolle im Buch.

Meine Hoffnung nach Beenden von Teil 2, dass das Finale ein wenig mehr Romantik enthält, wurde sehr lange nicht erfüllt. Es passiert viel zu viel, um wirklich Zeit dafür zu haben und der Leser muss sich auch mit Verlusten auseinandersetzen, ehe Kai Meyer sein Buch der Bücher zufriedenstellend abschließt.

Urteil:
„Blutbuch“ ist ein gelungenes und komplexes Finale rund um Kai Meyers „Buch der Bücher“. Wer sich der Magie der Bücher nicht bewusst war, sollte die Seiten der Welt unbedingt kennenlernen. Sehr gute 4 Bücher für die Bibliomantik. Für mich der spannendste Teil der Reihe.

Die Reihe:
1. Die Seiten der Welt
2. Die Seiten der Welt – Nachtland
3. Die Seiten der Welt – Blutbuch 

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