Rezension

Ein gemächlicher Thriller

Der Schmetterlingsjunge
von Max Bentow

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nils Trojan und sein Team sind wieder gefordert, als eine Frau tot aufgefunden wird, auf dem Rücken ein kunstvoll verziertes Bild eines Schmetterlings, in aller Präzision aufgemalt. Zunächst sind die Ermittler planlos und spekulieren ob der Intention des Täters, denn weitere Besonderheiten am Opfer fallen auf, die nicht so recht ins Bild passen. Während die Ermittlungen weiterlaufen und etwas ins Stocken geraten, werden weitere Morde begangen und das Schema wiederholt sich. Nach und nach erkennen die Ermittler einen Bezug aller Opfer zum Täter und merken, dass alles damals vor vielen Jahren seinen Anfang nahm...

Das ist der erste Band aus der Reihe, den ich lese, da mich Cover sowie Beschreibung sehr angesprochen haben. Der Schreibstil ist sehr sehr angenehm zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Das ist einerseits super, andererseits wurde ich davon so leicht eingelullt, da mir Ecken und Kanten gefehlt haben und die Handlungen dann weniger brutal und erschreckend auf mich wirkten. Ähnlich verhielt es sich auch mit dem ganzen Fall. Es gab nur wenige schockierende oder unangenehme Szenen, die verstörend wirkten, wie ich es grundsätzlich mit bis zu einem gewissen Punkt in Psychothrillern erwarte. Alles war so seicht und angenehm, es ging einfach zu leicht von der Hand. Womöglich liegt das auch an dem schleppenden Ermittlungen, die erst nicht so richtig in Fahrt kommen und dann teilweise auch durch Glück weitergeführt werden, wobei die Ermittler geschickt die Puzzleteile zusammensetzen, vielleicht zu gut für den Täter. Seine Sichtweisen haben mir ziemlich zugesagt und waren spannend zu lesen, wie langsam das Unglück seinen Lauf nahm. Insgesamt ein interessanter, gut strukturierter Psychothriller, aber mir fehlten rasante, aufregende Szenen und einfach die Thrill-Elemente, die hier zu kurz kamen.