Rezension

Ein genialer High Fantasy Auftakt zu einer Trilogie!

Schattenelfen - Die Blutkönigin -

Schattenelfen - Die Blutkönigin
von Bernhard Hennen

Bewertet mit 5 Sternen

Leempfehlung im Genre High Fantasy

Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, dem Autor scheint es mit einfachen Worten und einer guten Anzahl von Protagonisten zu gelingen eine spannende fantastische Bild vor den Augen der Leser*innen zu zeichnen. Die Kapitel sind nicht zu lang, so dass man die verschiedenen Handlungsstränge gut nachverfolgen kann und nicht aus den Augen verliert.

Das Cover zeigt eine Reiterin (Altahaia) die über eine Klippe zu springen scheint bei einem heftigen Unwetter. In großer goldener Schrift lesen wir den Autoren Namen und den Reihen Namen „Schattenelfen“. Den eigentlichen Titel des Romans lesen wir in kleinerer weißer Schrift unten. Das Cover gibt eine Szene aus dem Roman wieder, alle drei Cover nebeneinander gelegt der Trilogie ergeben ein großes Gesamtbild.

Der Klappentext macht Hoffnung auf fantastische spannende und unterhaltende Fantasy, dem Auftakt zu einer Trilogie, die uns lange in den Köpfen bleibt.

Für mich, ich bin ehrlich, war es der erste Roman des Autors und ich war natürlich gespannt was mich erwarten würde. 

Wir tauchen ein das mittelalterlich anmutende Langollion, mehr eine große Insel, hier herrscht die Fürstin Alathaia. Ihr Reich soll wunderbar sein, jeder darf dort leben und es scheint alles im Überfluss zu geben. Das Volk verehrt sie von ganzem Herzen und auch als Leser*in hat man das Gefühl sie meint es ehrlich damit: für alle Untertanen einen schönen Platz zum Leben zu schaffen.

Aber auch viele andere Protagonisten konnten punkten: der Jäger Laurelin, leider meint es das Schicksal nicht ganz so gut, obwohl er ein herzensguter und bissweilen naiver Elf zu sein scheint. Aber trotz allen Widrigkeiten und Herausforderung bleibt er immer er selbst.

Eine sehr tragende Rolle spielt auch Emerelle die Gegenspielerin von Fürstin Alathaias. Es machte Spaß die gegenseitigen Schachzüge gegeneinander nachverfolgen zu können.

Auch Adelayne (Assassin), Naduval (Haptmann) und Melvyn (Wolfselfen) wirkten authentisch und glaubten weitgehend an ihr Handlungen und deren Richtigkeit. Zu guter Letzt wäre da noch Lynelle, bestraft, totgeglaubt und doch nach am Leben. Geht mit ihr die größte Wandlung einher – ist sie Böse oder Gut – mir fällt es schwer sie in eine Kategorie einzuordnen zu können.

Und dann gibt es noch einen Rosenstock gewaltigen Ausmaßes – eine dunkle Macht, die mit ihren Dornen nach der Macht zu greifen scheint und mit der sich Alathaia eingelassen zu haben scheint. Diese ist alles andere als harmlos und verfolgt ihre eigenen Ziele.

Die Handlung hat viele Überraschungen und Wandlungen mit den sie die Leser*innen in den Bann zieht. Nicht nur Mord und Tot, Verrat und Enttäuschung sind im Roman zu finden. Aus Feinden werde Freunde, Glück und Hoffnung liegen nah, auch wenn alles Dunkel erscheint. Und weiß und schwarz sind nicht immer genau zu definieren, es gibt viele Nuancen dazwischen.

Bei einer Trilogie ist klar, zu Anfang muss man erstmal alle Protagonisten nach und nach kennenlernen, ihre Geschichte, dies benötigt eine gewisse Zeit, bevor die eigentliche Handlung durchstarten kann (ein nicht unübliches Vorgehen in der Fantasy – wer ist wer und wohin gehört er). Dadurch ergeben sich mehrere parallele Handlungsstränge, die sich im Laufe der Zeit annähern bevor mit der Haupthandlung durchgestartet wird und das Spannungsniveau hoch geht.

Spannend war für mich auch Handlungsstrang, der in Vergangenheit spielt und die Geschichte von Vanduin Totentänzer - der legendäre Elfenkrieger und ein Held, wie er nur alle hundert Jahre oder vielleicht noch viel seltener geboren wird, und sein einziger Freund - der Kobold Zachri Büffelfuß erzählt. Sind sie doch tragische Helden in einer Geschichte deren Schicksal mich sehr berührt hat. Dabei ist die Entwicklung von Zachri Büffelfuß vielleicht die, die mich am meisten in der Blutkönigin überrascht hat.

Zuletzt möchte ich eine Warnung aussprechen, dass dieser Roman von Bernhard Hennen nichts für Zartbesaitete ist, wie viele High Fantasy Romane. Es gibt brutale Szenen in Hülle und Fülle – das gehört nun mal dazu. Sogar mit zwei – drei kleinen erotischen Szenen konnte der Roman aufwarteten etwas, was ich eher nicht unbedingt erwartet hätte oder überhaupt bräuchte.

Mich persönlich hat dieser Auftaktband überzeugen können und bekommt 5 Sterne von mir – Band 2 habe ich mittlerweile angefangen zu lesen.