Rezension

Ein göttliches Schicksal voller Liebe und Schmerz

GötterFunke 01. Liebe mich nicht - Marah Woolf

GötterFunke 01. Liebe mich nicht
von Marah Woolf

Bewertet mit 5 Sternen

Eine wunderbare Neuinterpretation der griechischen Götter! Liebe, Schmerz und Gefühl. Wirklich unglaublich toll.

Götterfunke - Liebe mich nicht ist der Auftakt zur neuen Götterfunke-Reihe und der neuste und äußerst gehypte Roman aus der Feder von Marah Woolf. Erstmals ein Buch von der beliebten Selfpublisherin, welches in einem Verlag erschien mit dem großen Thema: Die griechische Mythologie.

Das Cover und die Gestaltung sind eindeutig einer der schönsten, die ich jemals gesehen habe und ich übertreibe kein bisschen, wenn ich meine, dass dieses Buch mit Abstand einer der schönsten in meinem Regal ist! Die Vorderseite hat seinen eigenen Charme mit dem vielen glitzernen Schimmer und den traumhaften rosanen und anderen hellen Farben, dennoch habe ich etwas daran auszusetzen: Die Frau, die vermutlich Jess darstellen soll, ist definitiv zu alt und die große Schrift nimmt zu viel Platz weg und hemmt somit leider auch die Ausstrahlung des Buches. Aber ein ganz großes Plus sind die wundervollen weißen Ornamente, die man erst sieht, wenn man das Buch in der Hand hält und die auch zunächst unbemerkte Rückseite, die einen wunderschönen Farbverlauf besitzt. Dazu ist im Buch, wenn man es aufschlägt, eine große lilane Karte eines Camps zu sehen, welches sich über den inneren Einband zieht und auch hinten im Buch sind einige Zusatzinfos über die Götter zu finden.

Jessica Harper wollte mit ihren besten Freunden Josh und Robyn und dessen Freund Cameron einfach tolle 6 Wochen in einem Sommercamp weit außerhalb der Stadt verbringen, aber gleich die Anreise läuft schief. Leider bleibt es nicht bei diesem einem Problem, denn Jess trifft gleich zu Beginn des Camps den super heißen Cayden, der nicht nur eine unnatürliche Anziehungskraft auf sie ausübt, sondern ihr bei der ersten Begegnung im Camp auch nicht unbekannt ist. Wenig weiß sie jedoch, dass das Sommercamp ein Austragungsort für einen bestimmten Wettbewerb der Götter sein soll und sie bald eine große Rolle darin spielen wird. Ist das nicht genug, verliebt Jess sich ausgerechnet noch in Cayden, einen Göttersohn. Ihr ereilt damit nicht nur ein Schicksal aus Liebe und Schmerz, sondern sie erweckt auch noch einen uralten Groll gegenüber den Göttern selbst...

Der Schreibstil von Marah Woolf ist mir zu sehr bekannt und daher war ich wieder guter Dinge, dass auch dieses Mal ihr Schreibstil mich fesseln wird. Eins zu null für mich. Wieder glänzt die Autorin mit fantastischen Beschreibungen, die ein tolles Sommerfeeling in einem hervorruft und trotzdem die mystische und antike Atmosphäre der griechischen Göttersagen beibehält und bringt einem die Charaktere nahe. Ich hatte das Buch ganz schnell ausgelesen, so liebe ich die griechische Mythologie und war 100% fasziniert von Frau Woolfs neuer Interpretation der Götter und deren Geschichten. Aber auch wenn alles zunächst nach Spaß und Liebesschmerz aussieht, so ist es nur die Ruhe vor dem Sturm...

Jess ist die Hauptperson in Götterfunke und aus ihrer Sicht werden wir in die Geschichte und das Leben der Götter gezogen. Jess hat es gewiss nicht leicht. Eine nicht so tolle Familie, die zu Hause auf sie wartet, dass sie sie über Wasser hält und eine etwas gewöhnungsbedürftige beste Freundin. Ursprünglich deshalb nur zum Spaß und dem Entkommen des alltäglichen Stresses ins Sommercamp gekommen, entwickelt sich bald eine ganz neue Welt für Jess. Neue Freunde, die man nicht mehr missen will, alte Fehden, Eifersucht, Liebe, Neid und Freundschaft spielen eine große Rolle. In so kurzer Zeit kann man sagen, dass Jess Leben wohl nie wieder normal sein wird und sie das vielleicht auch gar nicht will...

Jess war eine sehr sympathische Hauptperson, die es aber ganz sicher nicht so einfach hat. Ihre schwarze Kleidung und ihre zerstörte Familie sagen viel über ihren Charakter aus, so hat sie das ziemlich mitgenommen. Zusätzlich scheint sie im Camp zwar tolle Freunde gefunden zu haben, aber trotzdem bleibt ihr Pech erhalten und sie wird nicht nur der Spielball der Götter, nein, sondern auch von Cayden persönlich. Es gibt natürlich Szenen, in denen man sie schütteln will und doch tat sie mir auch total leid, denn dieses Hin- und Her hat sie nicht verdient und bei Caydens wechselhaften Verhalten hat sie am meisten zu leiden, trotzdem habe ich gerne aus ihrer Sicht gelesen! Und man muss dazu sagen: Sie hat sich sehr tapfer gehalten!

Sowohl Jess "alte" Freunde wie Josh und Robyn, aber auch die Götter wie Apoll oder Athene oder auch Campsmitarbeiter wie Leah trifft man an und alle haben so ihre besonderen Merkmale. Ich bin erstaunt wie menschlich und doch unnatürlich Marah die Götter unter die Menschen gemischt hat und die Grenzen sehr gut gesetzt hat. Die ganze Menge an Leuten wirbeln so einiges auf und man trifft nichtsdestotrotz nicht nur menschliche Lebewesen im Camp. Cayden war aber wohl der Undurchsichtigste von allen. Man wusste nie wo man bei ihm ist und man merkte trotzdem, dass auch er innerlich zwiegespalten war! Ich bin sehr gespannt auf die Entwicklung aller Charaktere in den Folgebänden!

Was mich am Buch außer natürlich dem grandiosen Cover besonders gefesselt hat? Ich glaube ganz klar die griechische Mythologie. Die Geschichte um Zeus & Co. hat meine Liebe zu den griechischen Göttersagen nur vertieft und vor allem die Neuinterpretation von Marah Woolf hat mich gefangen genommen. Sie zeichnet die Götter mal etwas anders, weniger düster, sondern menschlicher, freundlicher und herzlicher, auch wenn man die Gefühle und Verhaltensweisen der Götter nicht ganz mit den Menschen vergleichen kann. Das Setting des Camps erinnert vielleicht etwas an Percy Jackson, hat aber eine ganz andere, gelassene aber unterschwellig spannende Atmosphäre und mich komplett in den Bann genommen! Ich bereue es auf jeden Fall nicht es gelesen zu haben trotz dieses fiesen Cliffhangers und den letzten Seiten, die wirklich nochmal den Vogel abgeschossen haben! Absolut gerechte 5***** von mir, auch wenn ich wünschte ich könnte mehr geben!