Rezension

ein grandioser Thriller mit Suchtfaktor

Erlöse mich - Michael Robotham

Erlöse mich
von Michael Robotham

Information zum Buch
Er ist dein Beschützer. Er ist dein Erlöser. Und er will dich vernichten.
Ich habe mich verliebt, und ich bin ihr gefolgt. Sie sah mich nicht. Sie wusste nicht einmal von meiner Existenz. Jetzt bin ich die wichtigste Figur in Marnies Leben, doch sie weiß es noch nicht. Ich bin der, der aufpasst. Seit ihr Mann Daniel vor einem Jahr spurlos verschwand, liegt ein schwarzer Schatten über dem Leben von Marnie Logan. Aber sie leidet nicht nur unter der quälenden Ungewissheit über sein Schicksal - immer wieder übermannen sie plötzlich Ängste, immer wieder beschleicht sie das Gefühl, beobachtet zu werden.
[Quelle - Text gekürzt]

Wirkung
Allein der Name "Michael Robotham" macht dieses Buch sehr ansehnlich. Das Cover ist ziemlich toll gestaltet, vor allem weil es sehr schlicht gehalten ist. Die Seile sehen so aus, als würde sie das Buch festhalten und der Titel passt dazu natürlich perfekt, aber nicht nur zum Cover sondern auch zum Inhalt des Buches.

Positives
Anfänglich wird Marnies Leben und ihre Lebensumstände beschrieben, sodass man sich als Leser gleich erstmal ein Bild von ihr machen kann. Ehrlich gesagt, kam sie mir anfänglich wie eine ziemliche Versagerin vor und das hat sich auch im Verlauf das Buches nicht sonderlich geändert, sie war mir irgendwie nicht sehr sympathisch. Aber der Einstieg hat mir sehr gut gefallen, weil man auch gleich erfahren hat, in welcher Verbindung sie zu dem Psychologen Joe O'Loughlin steht. Der Hauptteil der Geschichte wurde durch den auktorialen Erzähler berichtet, den ich sehr angenehm zu lesen fand. (Sonst mag ich den Stil eigentlich nicht so gerne) In unregelmäßigen Abständen gibt es jedoch nach den "normalen" Kapiteln Abschnitte, in denen ein Ich-Erzähler seine Sicht auf die Dinge beschreibt. Das macht die Geschichte noch einmal spannender, als sie ohnehin schon ist. Ich habe ja schon erwähnt, dass Marnie mir nicht besonders sympathisch ist, weil sie ein wenig weinerlich wirkt, trotzdem ist sie vorstellbar beschrieben, ebenso wie ihre Kinder (In die ich mich beide verguckt habe) und andere Randpersonen. Mein besonderer Liebling war natürlich wieder dieser äußerst sympathische, an Parkinson Erkrankte Psychologe Joe O'Loughlin. Joe kommt mir immer vor wie ein alter Bekannter (man kennt ihn aus Vorgängerbüchern wie "Sag es tut dir leid" und die meiste Zeit habe ich das Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen. Anfänglich habe ich mich mit dem Verlauf und dem Tempo etwas schwer getan, weil es mir zu langsam voran ging, aber ich glaube das war nötig, damit die Geschichte richtig in Fahrt kommen konnte. Als dann erstmal Tempo aufgenommen wurde, ging es rasant weiter, sodass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen. Besonders genial fand ich, dass der Ausgang der Geschichte für mich absolut nicht offensichtlich war. Immer wieder habe ich geschwankt in meinen Vermutungen, sowas liebe ich besonders an Thrillern. Was ich mindestens genauso sehr liebe, sind Anspielungen auf Sachverhalte aus zuvor erschienen Büchern. Diesmal war es Joes immer wiederkehrender Albtraum. Das Ende war für mich sehr zufriedenstellend, der Fall wurde gelöst und die Schlussszene war ziemlich emotional. Trotzdem ist nicht alles vollkommen geklärt und ich bin gespannt, ob man Marnie in einem der nächsten Bücher vielleicht noch einmal begegnet.

Negatives
Ich habe nichts negatives zu sagen.

Zitat
Sie ist introvertiert, sensibel, still, aufmerksam. Sie hört mehr zu, als dass sie redet. Sie buhlt nicht um Aufmerksamkeit und wüsste nicht, wie man einen Raum voller Menschen in den Bann schlägt. In einem Laden voller Bücher fühlt sie sich wohler.

Bewertung
Note 1 {sehr gut}
Endlich mal wieder ein wirklich grandioser Thriller. Ich liebe es, wenn ich nicht von Anfang an sagen kann, was eigentlich Phase ist, das ist für mich echt ein Thriller mit hoher Qualität. Den Leser an der Nase herumzuführen will gelernt sein und ich bin davon überzeugt, dass Michael Robotham neben Sebastian Fitzek einer der Besten auf diesem Gebiet ist. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen und ich kann es jedem Thrillerfan nur wärmstens empfehlen. Lest Michael Robotham!

Kommentare

Kia kommentierte am 09. Juli 2014 um 13:08

Das Zitat ist mir auch gleich ins Gedächnis gegangen. Sehr schön ausgedrückt.