Rezension

Ein grandioses Buch über Toleranz, Freundschaft und das Erwachsenwerden...

Speechless (Sprachlos) - Hannah Harrington

Speechless (Sprachlos)
von Hannah Harrington

 Kurzbeschreibung:

Neuigkeiten verbreiten, über andere reden Gossip-Girl Chelsea liebt es. Als sie auf einer Party Zeugin einer intimen Situation wird, erzählt sie natürlich allen davon. Mit schrecklichen Folgen: Ihr Freund Noah wird so zusammengeschlagen, dass er im Koma landet; die Polizei ermittelt; und Chelsea wird von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, legt sie ein Schweigegelübde ab, genau wie der buddhistische Mönch, über den sie gelesen hat. Einen Monat will sie schweigen, in der Schule und zu Hause. Manche hassen sie dafür aber plötzlich öffnen sich in ihrer stillen Welt Türen: zu einem wunderbaren Jungen, zu Menschen, die ihr verzeihen könnten. Vorausgesetzt, sie kann sich selbst verzeihen.

Meine Meinung:

Wahrscheinlich kennt jeder von uns die Situation, dass man etwas ausspricht und sich im selben Augenblick denkt..."Hätte ich doch bloß mal den Mund gehalten"
Normalerweise haben unüberlegte, oder übereilte Kommentare keine weitreichenden Folgen, zumindest nicht in dem Maße wie es bei Chelsea der Fall ist. Die Hauptrotagonstin aus Hannah Harringtons Buch plappert ein Geheimnis aus, ohne dass sie sich Gedanken darüber macht, was es für die betreffende Person bedeuten könnte. Denn so ist Chelsea. Sie gehört zu der beliebtesten Gruppe Mädchen der ganzen Schule und sie genießt es andere in peinliche Situationen zu bringen, oder den neuesten Tratsch in der ganzen Schule bekannt zu machen.
Dieses Mal allerdings kommt dabei beinahe ein Junge ums Leben. Viel zu spät wird ihr klar, was für eine Kette von Ereignissen sie ausgelöst hat und wie weitreichend ein unüberlegtes Wort sein kann.
Chelsea entschließt sich dazu ein Schweigegelübde abzulegen und einen Monat lang kein einziges Wort von sich zu geben. Gar nicht so einfach, wenn man trotzdem am Unterricht teilnehmen muss und einen die ganze Schule hasst und schikaniert.
Speechless ist ein Buch der Kategorie "Irgendwie anders" und genau das hat mir an diesem Buch auch wahnsinnig gut gefallen. Es hat mich nachdenklich gemacht und wahrscheinlich nicht nur einen Denkanstoß bei mir ausgelöst.
Vorallem Chelseas Entwicklung war unheimlich spannend mit zu erleben. Anfangs ist sie ein wahrer Kotzbrocken, die typische Schulzicke die den "Normalsterblichen" das Schulleben zur Hölle macht, doch plötzlich ist sie selbst in der Situation, dass sie keiner Leiden kann, sie täglich mit Missachtung und sogar Handgreiflichkeiten gestraft wird. Mal ehrlich, wer würde in solchen Situationen tatsächlich noch schweigen können? Sich weder Verteidigen, noch um Hilfe rufen?

Beim Nachsitzen lernt Chelsea Asha kennen, die als einzige freundlich zu ihr ist und versucht ihre Freundschaft zu gewinnen. Das Asha unbedingt mit den Jungs zusammen arbeitet, die mit dem verletzten Jungen befreundet sind, könnte man wohl Ironie des Schicksals nennen.  Im Laufe des Buches lernt nicht nur der Leser und Asha Chelsea besser kennen. Ich würde sagen, auch Chelsea selbst lernt endlich ihr wahres Ich kennen und wird reifer und Erwachsener. Aber nicht nur sie muss viel dazu lernen...

Hannah Harringtons Schreibstil ist wundervoll mitreißend und unheimlich gefühlvoll. Sie schafft es einfach, dass die Geschichte einem unter die Haut geht und man Seite um Seite mit Chelsea mitfiebert.

Fazit:

Für mich ist Speechless wirklich ein grandioses Buch. Es werden nicht nur Themen wie Toleranz und Aktzeptanz zur Sprache gebracht, sondern auch Homosexualität spielt eine wichtige Rolle. Nicht zu vergessen natürlich "wahre Freundschaft"!
Denn oftmals sind die "besten" Freunde wenn man sie wirklich braucht plötzlich nicht mehr für einen da. Hannah Hammilton hat alle diese wichtigen Themen gefühlvoll und bildhaft in eine wundervoll erzählte Geschichte mit wirklich interessanten Protagonisten zusammen gefügt. Ein Buch das man wirklich jedem ans Herz legen kann!

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