Rezension

Ein grandioses Finale!

Die Luna-Chroniken, Band 4: Wie Schnee so weiß
von Marissa Meyer

Inhalt

Prinzessin Winter ist Königin Levana schon lange ein Dorn im Auge. Dass Winter noch nichts "zugestoßen" ist, ist einem Versprechen zu verdanken, welches Levana ihrem Vater geben musste, doch dies wird nur eine Frage der Zeit sein. Aber Winter hat da ganz eigene Pläne... 
Neben Winter hat Levana nun auch ganz andere Probleme in Form eines Cyborgs, der ihr ihr Volk wegnehmen will. Wer von beiden wird am Ende siegreich sein und das Volk von Luna führen? 

Eigene Meinung

Mit „Wie Schnee so weiß“ ist nun endlich das heiß ersehnte Finale der Luna-Chroniken erschienen. Bei mir ist es zwar noch nicht so lange her, dass ich den dritten Teil, „Wie Sterne so golden“, gelesen habe, aber trotzdem konnte ich das Erscheinen des vierten Teils kaum noch erwarten. 
Mit seinen knapp 850 Seiten ist dieser Band der dickste der Reihe, aber durch die sensationelle Schreibweise und die hohe Spannung, lesen sich die Seiten weg wie nichts. 
Zusätzlich zu Cinders Sicht und die ihrer Freunde wird nun auch aus der Sicht von Prinzessin Winter erzählt, welche einen vollkommen neuen Charakter darstellt und im ersten Moment gar keine Verbindung zu Cinder zu haben scheint. Doch schon bald wird klar, dass Winter eine bedeutende Rolle im Finale spielen wird und mit all ihren Eigenarten ist sie mir wirklich ans Herz gewachsen. Anfangs waren ihre Parts zwar etwas seltsam zu lesen, aber je besser man sie kennen gelernt hat, umso besser konnte man sie verstehen und umso klarer wurden auch die Abschnitte. 
Mein kleines persönliches Highlight war Iko. Die Androidin ist mir im Laufe der Bücher so sehr ans Herz gewachsen, ich würde sie glatt adoptieren. Sie ist immer gut drauf und so unbewusst komisch, es ist einfach genial. Viele Szenen werden durch sie einfach aufgelockert und für mich ist sie ein ganz wichtiger Charakter in der Geschichte. Ohne Iko wäre alles viel düsterer.
Auch Cinder mag ich nach wie vor sehr, ihre Art ist sehr authentisch und ich liebe einfach ihre Sprüche, gerade Throne gegenüber. Wenn die beiden zusammen in einem Raum sind, das kann meistens nur lustig werden. 
Mit Throne bin ich erst in diesem Teil so wirklich warm geworden, aber er lässt den Leser auch erst sehr spät hinter seine Fassade blicken und so manches Mal wollte ich ihn einfach nur anschreien oder hauen. Bei ihm trifft der Spruch „Harte Schale, weicher Kern“ voll und ganz ins Schwarze. Aber im Endeffekt macht ihn genau das so liebenswert.
Natürlich sind auch Scarlet und Wolf wieder mit von der Partie, genauso wie Cress, die in Teil 3 zu unserer tollkühnen Truppe gestoßen ist. Jeder von ihnen hat seine ganz besonderen Eigenarten und sehr viel Tiefe. Marissa Meyer hat ihnen so viel Leben eingehaucht wie es nur ging und dadurch macht das Lesen nur noch mehr Spaß.
Natürlich ist auch Levana wieder mit dabei und dieses Mal spielt sie eine viel größere Rolle als in den Bänden davor. Wirklich sympathischer macht sie das aber trotzdem nicht. Sie sorgt für viel Spannung und ist immer wieder für eine böse Überraschung gut. 
Immer wieder gibt es Nebencharaktere, wie diverse Wächter, die man ganz anders eingeschätzt hätte und die immer wieder für eine Überraschung gut ist.
Man merkt, dass die Autorin sich über jeden noch so kleinen Charakter ihre Gedanken gemacht hat und dass sie jedem ein ganz eigenes Leben und eine eigene Persönlichkeit eingehaucht hat. 

Die Story ist gewohnt rasant und vielschichtig und wer Band 1 bis 3 gelesen und geliebt hat, der wird auch an dem Finale seine Freude haben. Alles knüpft sich flächendeckend ineinander und steuert auf einen großen Showdown zu. Bis zum Schluss habe ich gefiebert und gebangt, aber die Autorin lässt sich wahrlich bis zum Ende nicht in die Karten schauen. Es gibt viele Überraschungen und Wendungen und man sollte sich nie zu sicher sein, dass es nicht doch anders kommt als vermutet. 

Die Schreibweise von Marissa Meyer ist so, wie man es schon von den vorherigen Bänden gewohnt ist, sehr klar und bildlich. Vor zu wenig Kopfkino braucht man bei ihr wirklich keine Angst zu haben, sie bietet dem Leser genug Stoff dafür. 

Das Cover ist den Vorgängern angepasst und wunderschön. Die weißen Kronen deuten sowohl auf den „Schnee“ im Titel, als auch auf den Inhalt des Buches hin. Im Regal sehen die Bücher einfach toll aus und sie haben bei mir auch einen ganz besonderen Platz bekommen.

Fazit

Der grandiose Abschluss einer tollen Reihe. Irgendwie kann ich es noch immer nicht glauben, dass es nun zu Ende sein soll. Die Charaktere sind mir so sehr ans Herz gewachsen und es ist fast so, als würde man von Freunden Abschied nehmen. Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns Marissa Meyer ja noch. 
Für mich sind die Luna-Chroniken auf jeden Fall ganz weit oben auf der Liste der Lieblingsreihen und es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in der Welt rund um Cinder versunken bin.

Empfehlung

Klar, wer Teil 1 bis 3 gelesen hat, der muss unbedingt das Finale lesen, aber ich glaube das brauche ich nun wirklich keinem zu sagen. 
Wer die Luna-Chroniken noch nicht kennt, aber ein Fan von vielschichtigen Geschichten mit einer guten Portion Spannung, aber auch Witz, ist und dem Charaktere mit viel Tiefe wichtig sind, der sollte nun in die nächste Buchhandlung gehen und sich „Wie Monde so silbern“ kaufen. Glaubt mir, ihr werdet es nicht bereuen.