Rezension

Ein grausamer Fluch

Der Fluch des Fremden -

Der Fluch des Fremden
von Alexander Hartung

Bewertet mit 5 Sternen

Ein historischer Krimi, der mich total in seinen Bann gezogen hat – so wäre meine absolute Kurzbeschreibung. „Der Fluch des Fremden“ aus der Feder von Alexander Hartung ist genau das – ein Todesfluch, den ein Fremder über die Dorfgemeinschaft verhängt und sich anschließend einen Felsen hinuntergestürzt hat. Warum hat er ihren Ort – Furtenblick – dafür gewählt und warum am Tage des Johannis-Festes? Dieses Dorffest ist danach abrupt zu Ende, keiner will weiterfeiern.

Von Insekten zerfressen… im Blut ertrunken… lebendig verbrannt… von Felsen zermalmt…

Ein grausamer Fluch, der ihnen genau diese Todesarten prophezeit und bald finden sie das erste Opfer.  

Der von dem Fremden ausgesprochene  Fluch löst eine Hetzjagd aus auf diejenigen, die nicht regelkonform sind, abseits der Norm stehen. Es hat den Anschein, dass Beschuldigungen aus der Luft gegriffen werden: „…Ich werde mich aufmachen, den zu bestrafen, der dafür verantwortlich ist. Und den Dämon aus ihm herausbrennen…“  Vom Teufelsgezücht ist die Rede, der Fluch macht sie alle kirre, die Stimmung ist aufgeladen und zutiefst beunruhigend. Die Jagd auf den vermeintlich Schuldigen spaltet die Dorfgemeinschaft, wobei den wenigen, die sich daran nicht beteiligen, nicht gehört werden.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts beherrscht der Aberglaube und tief empfundene Angst ihren Alltag. Die unerschrockene Katharina Volck ist da eher pragmatisch, sie geht der Sache auf den Grund, ihren Nachbarn Jakob Kohlhepp holt sie bei Bedarf an ihre Seite. Sie ist eher wie ein Profiler unterwegs mit zur damaligen Zeit ungewöhnlichen Methoden. Sie hinterfragt, stellt Szenen nach, will alles verstehen.

Der Autor verspricht stets gute und spannende Unterhaltung, so auch hier, mit seinem neuesten Werk, diesem historischen Kriminalroman. Spannend, fesselnd, lesenswert.