Ein Großartiges Debüt!
Bewertet mit 5 Sternen
Aufgeteilt ist der Thriller in drei Teile von denen jeder mit einem Ausschnitt aus einem Artikel namens "Leben, Tod und Trauer" beginnt. Der ungeduldige, nicht an Psychologie interessierte Leser wird sich wundern, warum diese denn in dem Buch vorhanden sind und sie vielleicht nur überfliegen. Aber das wäre ein großer Fehler. Denn "Die Lektion des Todes" ist ein Psychothriller, der große Betonung auf Psychologie legt. Er soll zum Nachdenken über Psychologie und zum Lernen animieren. Psychologie wird faszinierend, spannend und alltäglich dargestellt.
Der Täter möchte den Tod erforschen. Ist er nur Teil des Lebens oder ist er sogar Ziel des Lebens? "All seine Experimente drehen sich um den Tod.Er ist davon fasziniert, und das hier ist seine Methode, ihn tiefergehend zu erforschen." (S. 323) Mit "das hier" sind verschiedenste grausame Arten des Mordes gemeint.
Aber nicht immer endet der Mord mit einem Tod. Eines der Opfer soll seelisch ermordet werden. Ziel des Experimentes ist es, herauszufinden, wie lange es braucht, um eine junge Frau vollends zu brechen.
Es geht jedoch nicht nur um brutale Psychologieexperimente. Es geht auch um das Verarbeiten persönlicher Traumata, um Freundschaft, um Gruppendynamik. Kurz gesagt um alltägliche Psychologie. Man kann die Protagonisten auf der Seite des Rechts nur liebgewinnen. So zum Beispiel den Hünen DI David Murphy, der Bär genannt wird, und der ein furchtbares Trauma aufarbeiten muss. Oder die Italienerin DS Laura Rossi.Am Meisten mochte ich Jess. Sie ist ehrlich und direkt. Ihre Freundschaft zu David ist unentbehrlich.
Nicht nur die Psychologie ist hervorragend herausgearbeitet, auch die Polizeiarbeit ist realistisch dargestellt. Die Polizisten müssen für Hinweise arbeiten und bekommen sie nicht einfach so vor die Füße geschmissen. Sie sind auch öfters auf der falschen Spur.
Ich hatte nach etwa einem Drittel 5 Verdächtige, die sich dann langsam als falsch erwiesen. Mein Hauptverdächtiger stellte sich als unschuldig heraus. Doch ich war auch ab und zu auf der richtigen Spur.
Emotional hat mich das Buch auch mitgerissen. Hin und wieder schrie ich einige Charaktere, wie bei einem guten Film, auch an. Luca Veste hat seinen Figuren einfach eine mitreißende Tiefe gegeben.
Jetzt hab ich doch einen kleinen Aufsatz geschrieben. Noch lange nicht so viel, wie ich schreiben könnte... Aber ich möchte unbedingt, dass du das Buch in die Hand nimmst und liest! Geb ihm eine Chance und du wirst dich bestimmt, wie ich, auf die Übersetzung des zweiten Teils ("The Dying Place") freuen.