Rezension

Ein gut durchdachter Plan

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel. -

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.
von Julie Clark

Der Thriller „Der Plan“ von Julie Clark wird aus zwei unterschiedlichen weiblichen Perspektiven erzählt. Die Story wechselt zwischen Megs und Kats Perspektive sowie unterschiedlichen Zeitebenen hin und her. 

Meg Williams verfolgt einen ausgeklügelten Plan, dessen Bestandteile nach und nach ans Licht kommen. Sie kehrt nach 10 Jahren nach Los Angeles zurück und will ihren Plan unter dem Deckmantel als Immobilienmaklerin in die Tat umsetzen. Abgesehen hat sie es auf Ron Ashton, einen berühmten Politiker mitten im Wahlkampf, mit dem sie ihre schwierige Vergangenheit verbindet. Sie ist eine Trickbetrügerin, die sich mit zahlreichen Lügen und einem hohen Grad an Manipulation in das Leben anderer Menschen schleicht, indem sie deren Umfeld zunächst genauestens inspiziert und sich in den jeweiligen Freundeskreis reinschleicht. Sie hat es insbesondere auf skrupellose Männer abgesehen, was auf ihre eigenen negativen Erfahrungen zurückzuführen ist. 

Kat Roberts ist eine mäßig erfolgreiche Reporterin, die immer noch auf den großen Wurf wartet und im Vergleich zu ihren Kommilitonen noch keine großen Erfolge feiern konnte. Sie möchte Meg entlarven und ihre Geschichte groß rausbringen. Nebenbei hat sie mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen (z.B. ihr spielsüchtiger Verlobter Scott und die damit verbundenen Schulden). 

Ich mochte die beiden Frauen-Charaktere und ihre Entwicklungen im Laufe der Story sehr. Dazu kommt, dass sich auch mein persönlicher Eindruck von Meg und Kat während des Lesens ständig verändert hat. Kleiner Kritikpunkt meinerseits: Der Plot war in sich gut ausgearbeitet, aber der ein oder andere Twist hätte der Story keinen Abbruch getan. Es hat sich zwar alles am Ende gut zusammengefügt und aufgeklärt, aber mir war es etwas zu vorhersehbar und es haben mir auch ein bisschen die Überraschungsmomente am Ende gefehlt, die ich von anderen Thrillern gewohnt bin. Zudem fand ich es etwas weit hergeholt, dass Kat Meg die Schuld für eine traumatische Erfahrung gibt (die ihr vor 10 Jahren wiederfahren ist und die Verbindung zwischen Meg und Kat herstellt). 

Fazit: Ein insgesamt stimmiger und spannender Thriller mit starken Protagonistinnen und dem Ziel der Gerechtigkeit, der trotzdem ganz ohne Blutvergießen auskommt. Einen Stern Abzug gibt es, da mich das Buch nicht von Anfang an so mitreißen konnte wie gehofft – es hat sich aber bis zum Schluss nochmal gesteigert, so dass ich insgesamt doch zufrieden war mit der Lektüre. 4 Sterne!