Rezension

Ein guter Auftakt, der mich wunderbar unterhalten hat!

Up All Night - April Dawson

Up All Night
von April Dawson

Bewertet mit 4 Sternen

Tayler Jensen erlebt gerade den schlimmsten Tag ihres Lebens. Nicht nur, dass sie ihren Job verliert, zusätzlich wird ihr auch noch das Auto gestohlen und sie erwischt ihren Freund in flagranti mit ihrer Nachbarin. Vollkommen von der Rolle läuft sie in New York City ihrem ehemaligen Nachbarn Daniel über den Weg, der ihr ein überraschendes Angebot unterbreitet. Schließlich hat er noch ein Zimmer in seiner WG frei.
Daniel ist seit seiner Jugend in Tayler verliebt. Liebevoll nennt er sie nur Tae und kann sein Glück kaum fassen, dass sie wieder in seinem Leben eine Rolle spielt. Leider musste er mit einem kleinen Trick arbeiten, sonst hätte Tae das Angebot mit dem Zimmer niemals angenommen. Er lässt sie in dem glauben, dass er eigentlich schwul sei, schließlich hat Tayler die Nase gestrichen voll von Männern, die ihr das Herz brechen könnten. Aber wie lange kann Daniel diese Rolle spielen, ohne dass Tayler von dem Betrug Wind bekommt? Oder lässt er vielleicht auch ihr Herz höherschlagen? 

Aus der Feder von Bestseller-Autorin April Dawson entstammt die Idee zum ersten Band der neuen „Up All Night-Reihe“. Hier lässt sie die Romanze von Daniel und Tayler ganz langsam erblühen.

Alles konzentriert sich auf die beiden Liebenden, die erst zueinander finden müssen. Abwechselnd beschreiben Daniel und Tayler ihre Gedanken und lassen so den Leser hautnah an ihren Gefühlen teilhaben.

Daniel ist ein positiver Mensch, der mit Hilfe seiner Schwester und einer guten Freundin genau den richtigen Takt zwischen Job, Freundschaften und Privatleben findet. Vom ersten Moment an ist er sympathisch und herzlich. Es fällt leicht, einen guten Bezug zu dem jungen Mann aufzubauen.
Auch Tayler ist ein liebenswerter Charakter, der das Herz am rechten Fleck trägt. Sie hat viel Schlechtes erlebt und fühlt sich zudem meist traurig und müde. Doch durch Daniel und seine Freunde blüht sie langsam wieder auf und schafft es, neue Wege in ihrem Leben zu finden.

In diesem Werk dreht sich vordergründig alles um die romantischen Verwicklungen der beiden Hauptakteure. Doch ganz nebenbei haben sich weitere Protagonisten in die Geschichte hineingeschlichen, die das Ensemble wunderbar ausfüllen und so der Erzählung mehr Tiefgang verleihen. Es geht um Homosexualität, die Angst vor dem Verlassenwerden, den Wunsch nach neuen Träumen zu greifen. Es ist ein recht ausgeglichenes Werk, dessen Basis sich ein wenig neigt und so den Leser in verschiedene Bereiche führt. Es ist also nicht alles nur rosarot, sondern auch mal schwarz oder weiß. Der Leser kann sich auf eine ausgeklügelte Geschichte freuen, die sich flott liest und von Beginn an begeistert.

Ein guter Auftakt, der mich wunderbar unterhalten hat!

Mein persönliches Fazit:
Alles in allem ist April Dawson hier ein überdurchschnittlich gutes Werk gelungen, das mich von Beginn an gefesselt hat. Schnell konnte ich mir die Protagonisten vorstellen und mich insbesondere in Tae lebendig hineinversetzen. Ihre Situation ist mir nahgegangen und ich habe mit ihr mitgebangt. Obwohl mich die Erzählung als solches begeistert hat, ist der letzte Funke leider nicht ganz übergesprungen. Für mich ist das Buch toll, doch leider fehlt hier das Besondere, was mich zu Hundertprozent geflasht hätte. Deshalb kann ich es trotz meiner persönlichen Kritik bedenkenlos empfehlen, denn Geschmäcker sind glücklicherweise verschieden. Andere Leser werden hier ein wahres Highlight finden, denn es bietet alles, was einen guten Roman ausmacht: Romantik, Tragik und eine Menge Gefühl.