Rezension

Ein guter Freund

Der große Sommer
von Ewald Arenz

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Buch wie ein Freund voller Wärme, kluger Gedanken und einem Sommer an dem man wachsen kann.

Es heißt ja manchmal Bücher könnten die besten Freunde sein. Nun, wenn dem so ist, dann würde ich die Freundschaft zu diesem Buch suchen.

Der große Sommer ist Friedrich Büchners Sommer. Er darf nicht mit in den Familienurlaub, weil er droht in der Schule durchzufliegen und für die Nachprüfungen lernen muss – und das ausgerechnet bei seinem Großvater. Der ist so distanziert, diszipliniert und gefühlskalt, das er Friedrich Angst macht. Sein Sommer verspricht eine Katastrophe zu werden, doch dann trifft er im Schwimmbad seine erste große Liebe, der Großvater stellt sich als vielschichtiger Mensch heraus und seine Freundschaften müssen lernen zu wachsen – kurzum: Friedrich wird in diesem Sommer erwachsen.

Die Handlung war unterhaltsam, auch wenn sie mir gegen Ende die einen Mal zu entschieden in eine Richtung kippte und sich dafür andere Mal zu wage hielt. Trotzdem blieb die Geschichte natürlich und nahbar.

Vor allem letztes ist meiner Meinung nach ein sehr treffendes Adjektiv für das Buch und mit ein Grund, warum das Buch einen guten Freund abgeben würde. Darüber hinaus habe ich mich in sehr vielen Gedankengängen und Überlegungen des Buches wiedergefunden. Nicht etwa, weil ich Friedrich so ähnlich bin – das bin ich eher nicht, sondern weil das Buch  um das Leben des Protagonisten so viele allgemeine Erkenntnisse und Erfahrungen mit erzählt, die auch in meinem Kopf schon einmal aufgetaucht sind. Das Buch hat mich damit auf eine subtile, von der eigentlichen Erzählung unabhängigen Art und Weise verstanden, wie man es sich von Freunden wünscht.

Mit wird das Buch deswegen nicht nur der unterhaltsamen, schönen Geschichte über Freundschaft, Familie, Liebe und alles andere, was Menschen zusammenbringt, in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen seiner ruhigen, klugen Art, die so Vieles im Leben verstanden zu haben scheint.